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Ausbildungsplätze: Die Demografie schleicht sich an!

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt dreht sich. Schon bald wird es weniger Jugendliche als Angebotene Lehrstellen geben. Foto: Karl-Heinz Laube  / pixelio.de
Die Situa­ti­on auf dem Aus­bil­dungs­markt dreht sich. Schon bald wird es weni­ger Jugend­li­che als ange­bo­te­ne Lehr­stel­len geben. Foto: Karl-Heinz Lau­be / pixelio.de

Arnsberg/Sundern/HSK. Weni­ger Bewer­ber als im Vor­jahr, aber deut­lich mehr Aus­bil­dungs­stel­len: die Situa­ti­on am Aus­bil­dungs­markt dreht sich! Auch für die Fol­ge­jah­re wird sich die Ent­wick­lung fort­set­zen. Arbeit­ge­ber müs­sen sich attrak­tiv dar­stel­len, um den ent­spre­chen­den Nach­wuchs für sich zu gewinnen.

Bilanz zum Ende des Ausbildungsjahres 2013/2014

Zum Abschluss des Berufs­be­ra­tungs­jah­res 2013/2014 (Zeit­raum Okto­ber 2013 bis Sep­tem­ber 2014) zie­hen die Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest, die IHK Arns­berg Hell­weg-Sau­er­land und die Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len gemein­sam Bilanz:

  • 2485 Jugend­li­che waren im abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­jahr bei den Agen­tu­ren für Arbeit im Hoch­sauer­land­kreis gemel­det, 62 jun­ge Men­schen bzw. 2,4 Pro­zent weni­ger als im Vor­jah­res­zeit­raum. Ende Sep­tem­ber such­ten noch 38 von ihnen eine Lehr­stel­le für die­ses Jahr.
  • Auf der ande­ren Sei­te mel­de­ten Arbeit­ge­ber im HSK 2030 Aus­bil­dungs­stel­len, die in die­sem Jahr zu beset­zen sind. Das waren 97 Stel­len oder 5 Pro­zent mehr als im Vor­jah­res­zeit­raum. 123 Lehr­stel­len waren Ende Sep­tem­ber noch nicht besetzt.

Schon 2020 im HSK 600 Jugendliche weniger pro Jahr

Oliver Schmale wird neuer Chef der Agentur für Arbeit Meschede-Soest (Foto: Arbeitsagentur)
Oli­ver Schma­le ‚Chef der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest (Foto: Arbeitsagentur)

„Wir ste­hen vor immer grö­ßer wer­den­den Her­aus­for­de­run­gen“, stellt Oli­ver Schma­le, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest mit Blick auf die Aus­bil­dungs­markt­bi­lanz 2013/2014 fest. „Im Jahr 2020 wer­den wir im Hoch­sauer­land­kreis rund 600 Jugend­li­che weni­ger haben, die die Schu­len ver­las­sen und sich um Stu­di­um oder Aus­bil­dung bemü­hen. Der Markt wan­delt sich zu Las­ten der Arbeit­ge­ber. Sie müs­sen sich und ihre Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten attrak­tiv prä­sen­tie­ren, um in Zukunft wei­ter das gewünsch­te Per­so­nal hal­ten zu kön­nen. Denn: die Demo­gra­fie schleicht sich mit gro­ßen Schrit­ten an! Vie­le Arbeit­ge­ber der Regi­on haben das bereits erkannt.“

Ansturm auf die Hochschulen – Mangel an Meistern

„Ein gro­ßes Pro­blem der dua­len Aus­bil­dung ist aktu­ell der Ansturm auf die Hoch­schu­len. Immer mehr jun­ge Men­schen wer­den in Rich­tung Stu­di­um geführt – nahe­zu gedrängt – ohne dass wir wis­sen wozu“, so Klaus Bour­dick, Geschäfts­be­reichs­lei­ter Berufs­bil­dung der IHK Arns­berg Hell­weg-Sau­er­land. „Der kom­men­de Fach­kräf­te­eng­pass bezieht sich aber nicht nur auf Aka­de­mi­ker. Er trifft die Wirt­schaft vor allem durch den Man­gel an beruf­lich Hoch­qua­li­fi­zier­ten, also an Meis­tern, Bilanz­buch­hal­tern und Fach­wir­ten. Regio­na­le Pro­gno­sen zei­gen: ca. 80 Pro­zent der vor­han­de­nen Arbeits­plät­ze wer­den in den nächs­ten Jah­ren mit betrieb­lich qua­li­fi­zier­ten Men­schen zu beset­zen sein. Und nur zwan­zig Pro­zent durch jene mit einer aka­de­mi­schen Qua­li­fi­zie­rung. Das ist zu wenig prä­sent, das müs­sen wir gemein­sam offen­si­ver kom­mu­ni­zie­ren. Die dua­le Aus­bil­dung bleibt daher nach wie vor ein sinn­vol­ler Kar­rie­re­ein­stieg“, weiß Klaus Bourdick.
„Beim The­ma demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung ist das Hand­werk auf einem guten Weg, auch wenn sich der ein oder ande­re Hand­werks­meis­ter erst an die neue Situa­ti­on gewöh­nen muss. Das Mot­to “Nach Arbeit muss man suchen“ hat sich gedreht, im Hand­werk müs­sen vie­le Arbeit­ge­ber bereits nach Azu­bis suchen. Wie auch in den Vor­jah­ren bleibt es eine Her­aus­for­de­rung, Jugend­li­che für eine Aus­bil­dung im Nah­rungs­mit­tel­hand­werk zu begeis­tern. Aus­bil­dungs­stel­len zum Kfz-Mecha­tro­ni­ker sowie zum Anla­gen­me­cha­ni­ker sind wie auch in den Vor­jah­ren sehr begehrt. Unse­re Arbeit­ge­ber kön­nen es sich nicht leis­ten, auf eine Bewer­ber­grup­pe zu ver­zich­ten. Sowohl der Abitu­ri­ent, aber auch der Haupt­schü­ler mit schwa­chem Abschluss kann für uns Gold wert sein“, erläu­tert Fabi­an Bräu­ti­gam, Geschäfts­be­reichs­lei­ter Bil­dung und Recht der Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len, die Situa­ti­on am Ausbildungsmarkt.

Hilfen für Schwächere

Dass alle Reser­ven mobi­li­siert wer­den müs­sen und Jugend­li­che mit schwa­chem Abschluss nicht nur eine Chan­ce brau­chen, son­dern am Arbeits­markt gebraucht wer­den, weiß auch Frank Eng­ler, Berufs­be­ra­ter der Agen­tur für Arbeit Mesche­de: „Mit unse­ren aus­bil­dungs­be­glei­ten­den Hil­fen unter­stüt­zen wir schwä­che­re Jugend­li­che bereits mit dem ers­ten Tag der Aus­bil­dung. Sie bekom­men sowohl Nach­hil­fe, als auch sozi­al­päd­ago­gi­sche Betreuung.“

Beratung für jeden Jugendlichen ohne Lehrstelle

Auch nach dem Ende des Berufs­be­ra­tungs­jah­res am 30. Sep­tem­ber bemü­hen sich die Arbeits­agen­tur und Aus­bil­dungs­markt­part­ner im HSK wei­ter, den noch suchen­den Jugend­li­chen Ange­bo­te zu machen. „Bera­ter der IHK, der Hand­werks­kam­mer und der Arbeits­agen­tur set­zen sich im HSK mit jedem Jugend­li­chen an einen Tisch, der noch kei­ne Lehr­stel­le gefun­den hat. Die­se Kon­sens­ge­sprä­che lau­fen so lan­ge, bis auch der letz­te sei­nen Weg gefun­den hat“, berich­tet Schma­le vom gemein­sa­men Enga­ge­ment der Aus­bil­dungs­markt­ak­teu­re. „Auch die Mög­lich­keit, über Prak­ti­ka den Fuß in die Aus­bil­dung zu bekom­men, bespre­chen wir mit den jun­gen Men­schen. Es gibt also auch jetzt noch Mög­lich­kei­ten, einen Aus­bil­dungs­platz zu fin­den. Hier­zu zäh­len eben­falls die Lehr­stel­len, die in den ers­ten Wochen nach Aus­bil­dungs­start wie­der gelöst und neu ver­ge­ben wer­den können“.
Arbeit­ge­ber, die freie Aus­bil­dungs­stel­len für die­ses oder das kom­men­de Jahr zu besetz­ten haben, wer­den gebe­ten, die­se beim Arbeit­ge­ber­ser­vice der Arbeits­agen­tur unter Tel. 0800 4 5555 20 oder bei ihren per­sön­li­chen Ansprech­part­ne­rin­nen und Ansprech­part­nern in der Arbeits­agen­tur zu mel­den. Jugend­li­che, die die Ange­bo­te der Berufs­be­ra­tung und der Aus­bil­dungs­ver­mitt­lung in Anspruch neh­men möch­ten, kön­nen sich tele­fo­nisch unter der kos­ten­frei­en Ruf­num­mer 0800 4 5555 00 anmelden.

Zwei unterschiedliche Wunschlisten

Köche und Köchinnen stehen au der Wunschliste der Arbeitgeber ganz oben, bei den Jugendlichen nicht. (Foto: Tim Reckmann  / pixelio.de)
Köche und Köchin­nen ste­hen au der Wunsch­lis­te der Arbeit­ge­ber ganz oben, bei den Jugend­li­chen nicht. (Foto: Tim Reck­mann / pixelio.de)

Die Top 10 der Wunsch­be­ru­fe noch suchen­der Jugend­li­chen im HSK sind:
  1. Indus­trie­kauf­leu­te
  2. Fach­kraft – Lagerlogistik
  3. Kauf­leu­te für Büromanagement
  4. Metallbauer/in Kon­struk­ti­ons­tech­nik
  5. Kauf­leu­te im Einzelhandel
  6. Verkäufer/in
  7. Büro­kauf­leu­te
  8. Medizinische/r Fachangestellte/r
  9. Florist/in
  10. Maschi­nen – und Anlagenführer

Arbeit­ge­ber haben noch fol­gen­de Top 10 der Aus­bil­dungs­stel­len zu besetzten:

  1. Hotel­fach­mann /-frau
  2. Koch/ Köchin
  3. Verkäufer/in
  4. Restaurantfachmann/ frau
  5. Friseur/in
  6. Kauf­mann /-frau im Einzelhandel
  7. Fachverkäufer/in im Lebens­mit­tel­hand­werk – Fleischerei
  8. Bäcker/in
  9. Fach­in­for­ma­ti­ker-Anwen­dungs­ent­wick­lung
  10. Tischler/in

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