Sundern. Zahlreiche Neuigkeiten aus dem Rathaus gab es wieder bei der Monatspressekonferenz der Stadtverwaltung. Vom Baumgrab-Ärger in Enkhausen über den Wasserschaden im Kindergarten in Amecke bis zu einer guten Nachricht vor allem für die kleinsten Bürger der Stadt.
Skurilitäten auf Enkhauser Friedhof
Friedhöfe seien immer ein sensibles Thema, das er dennoch ansprechen müsse, sagte Stefan Laufmöller. Denn es gebe zunehmend Beschwerden über die Baumgräber auf dem Friedhof in Enkhausen. Die dortigen derzeit 50 bis 60 Baumgräber seien die einzigen im Stadtgebiet. Diese Gräber seien pflegefrei, was aber auch bedeute, dass sie von den Hinterbliebenen nicht bepflanzt oder geschmückt werden dürften. Nur ein kleines Namensschild soll bei dieser naturnahen Bestattungsform an den Verstorbenen erinnern. Inzwischen, so Laufmöller, gebe es dort nicht nur jede Menge Pflanzen und Schalen, sondern auch Skurilitäten. Laternen würden an die Bäume genagelt und Werkzeuge, die an den Toten erinnern sollen, ausgestellt. Die Stadtverwaltung werde jetzt die Betroffenen anschreiben, sie auffordern, den Grabschmuck zu entfernen, und gegebenenfalls nach einem angemessenen Zeitraum tätig werden. Das müsse sein, so Laufmöller, um den anderen Nutzern gegenüber gerecht zu bleiben, und auch, weil sonst die Friedhofspflege erschwert werde.
Eine Kindergartengruppe im Provisorium
Fachbereichsleiter Martin Hustadt berichtete von einem größeren Wasserschaden im Amecker Kindergarten, an dem im Moment mit Hochdruck gearbeitet werde. Der Wasserschaden betreffe die Sanitäranlagen im Neubauteil und sei sehr ärgerlich, weil er für voraussichtlich sechs Wochen erhebliche Einschränkungen mit sich bringe. Weil die eingesetzten Trocknungsgeräte viel Lärm und Wärme verursachen, müsse eine Gruppe in Nebenräume ausweichen. Eine zusätzliche Belastung für den städtischen Haushalt werde es aber voraussichtlich nicht geben, denn er gehe davon aus, dass die Versicherung den Schaden voll abdecken werde.
Haushalt bei Einnahmen weiter sehr positiv
Zum aktuellen Haushaltslage hatte Kämmerin Ursula Schnelle nichts Neues und nur Gutes zu berichten. Der Haushalt entwickle sich planmäßig und sehr positiv sehe es vor allem auf der Ertragsseite aus. Aber noch sei es ja früh im Jahr. Die Kämmerin ging auch auf das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts ein, das die Grundsteuer in ihrer derzeitigen Form für verfassungswidrig erklärt hatte. „Die Sunderner Bürger müssen derzeit nichts tun und könnten es auch gar nicht“, sagte sie. Es werde Jahre dauern, bis ein neues Gesetz vorliege und alle Grundstücke neu bewertet seien. Erst dann werde sich der Sunderner Rat mit einer möglichen Neufestsetzung befassen.
Job-Speed-Dating für Arbeitslose
Nicht nur die Steuereinnahmen sprudeln, auch die Arbeitslosigkeit ist weiter gesunken. Sie lag im April bei 3,4 Prozent, 0,4 Prozent niedriger als im April 2017 (Zum Vergleich: Kreis 4,1%, Land 7,0%, Bund 5,3%). „Ein sehr guter Wert“, sagte Bürgermeister Ralph Brodel. Nur noch 1,4 Prozent im ALG I‑Bezug sei ja praktisch Vollbeschäftigung, da finde fast jeder nach ein, zwei Monaten einen neuen Job. Für die 1,9 Prozent Langzeitarbeitslosen im ALG II gibt es am 6. Juni von 13 bis 16 Uhr im Theatersaal der Schützenhalle ein besonderes Angebot, ein Job Speed Dating. 15 Firmen machen bei diesem innovativen Angebot mit. „Wer bei einer Bewerbung nach Papierlage aussortiert wird, kann hier als realer Mensch überzeugen“, hofft Brodel auf einen Erfolg.
Neuer Drasu wird in zwei Wochen aufgestellt
Ein anderes Problem konnte der Bürgermeister dagegen als erfolgreich erledigt abhaken. „Drasu kommt wieder!.“ Der neue Drachen ist bereits in der Stadt und wird in zwei Wochen in der Innenstadt aufgestellt. Es sei nicht einfach gewesen, das Geld zusammen zu bekommen, ein Jahr sei er mit dem Klingelbeutel durch die Stadt gelaufen, sagte Brodel und fügte lachend hinzu, er werde es sich nicht nehmen lassen, sich beim Fototermin auf den Drachen zu setzen.