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Aufgebuddelt und wieder zugeschüttet

2014.03.05.Arnsberg (2) Arns­berg. Stadt­um­bau West heißt ein mil­li­ar­den­schwe­res För­der­pro­gramm von Bund und Län­dern und der Name trifft. Das, was in den kom­men­den zwei Jah­ren auf den Stadt­teil Arns­berg zukommt, ist wahr­lich ein Stadt­um­bau. Beim gro­ßen Bag­ger­fes­ti­val, das in vier Wochen los­geht, mischen aller­dings noch zahl­rei­che Pro­jek­te mit, die nicht mit  Stadt­um­bau West-Gel­dern geför­dert wer­den. Die Stadt­wer­ke Arns­berg haben für 2014 und 2015 21 Bau­stel­len im Stadt­teil Arns­berg auf der Agen­da, wovon die Neu­ge­stal­tung des Stra­ßen­zugs vom Alt­stadt­tun­nel über die Ruhr­stra­ße, die Klos­ter­brü­cke, den Brü­cken­platz und die unte­re Cle­mens-August-Stra­ße mit zwei neu­en Krei­seln die spek­ta­ku­lärs­te ist. Flan­kiert wird die­se Bau­stel­le von zwei ande­ren Groß­bau­stel­len –  vom Brü­cken­cen­ter, das in der sel­ben Zeit rund­erneu­ert wird, und vom begin­nen­den Aus­bau des Sau­er­land­mu­se­ums zum Muse­ums­fo­rum. Nicht nur Auto­fah­rer, auch Bahn­rei­sen­de wer­den in Arns­berg mit Behin­de­run­gen rech­nen müs­sen, denn die Bahn star­tet im Juni ihre Moder­ni­sie­rungs­of­fen­si­ve am Arns­ber­ger Bahn­hof. Grö­ße­re pri­va­te Bau­vor­ha­ben wie die Bebau­ung auf dem Grund­stück der abge­brann­ten ehe­ma­li­gen Stadt­bi­blio­thek an der Bömer­stra­ße fal­len da fast schon nicht mehr auf.

Einbahnverkehr vom Tunnel bis zur Rumbecker Straße

Der Umbau von Ruhr­stra­ße, Klos­ter­brü­cke und Brü­cken­platz beginnt am Mon­tag, 7. April. Es wird auf allen drei Abschnit­ten gleich­zei­tig gebaut mit dem kla­ren Ziel, vor dem Win­ter 2014/15 fer­tig zu sein. Im Jahr 2015 soll dann der Umbau der unte­ren Cle­mens-August-Stra­ße mit den bei­den Krei­seln an den bis­he­ri­gen Kreu­zun­gen mit Rum­be­cker Stra­ße und Schüt­zen­hof fol­gen. Die­ser Abschnitt soll im Herbst 2015 zusam­men mit dem Brü­cken­cen­ter fer­tig wer­den, denn die Krei­sel sind wich­tig für die beque­me An- und Abfahrt zum und vom Park­deck des Brü­cken­cen­ters, das künf­tig über die Cle­mens-August-Stra­ße erschlos­sen wird.

Baugruben werden mehrfach aufgemacht und zugeschüttet

Auch an der Klosterbrücke sind die Bauarbeiten bereits vorbereitet worden. (Foto: oe)
Auch an der Klos­ter­brü­cke sind die Bau­ar­bei­ten bereits vor­be­rei­tet wor­den. (Foto: oe)

Die Arbei­ten auf Ruhr­stra­ße, Klos­ter­brü­cke und Brü­cken­platz erfol­gen wäh­rend der gesam­ten Bau­zeit unter halb­sei­ti­ger Sper­rung. Die Durch­fahrt wird vom Tun­nel über den Krei­sel mit der Euro­pa­blu­me und den Brü­cken­platz mög­lich sein. Der Ver­kehr aus der Neu­stadt in Rich­tung Tun­nel kann nur über die Cle­mens-August- und die Hen­ze­stra­ße flie­ßen. Die­se Ver­bin­dung bleibt auch in die Gegen­rich­tung offen, so dass der Durch­gangs­ver­kehr nicht durch die Bau­stel­le fah­ren muss. Auf die Schnel­le wer­den die Stadt­wer­ke an der Hen­ze­stra­ße noch vor Beginn der Groß­bau­stel­le „eine klei­ne Gas­maß­nah­me“ durch­zie­hen, die auch eine halb­sei­ti­ge Sper­rung erfordert.
Bei dem Umbau des Stra­ßen­zugs geht es nicht nur um die neue Ober­flä­chen­ge­stal­tung mit weni­ger Raum für den Auto­ver­kehr und mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät für die Fuß­gän­ger. In der Erde wer­den Kanal, Wasser‑, Strom‑, Gas- und Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­lei­tun­gen neu ver­legt. Weil das Gan­ze unter lau­fen­dem Ver­sor­gungs­be­trieb gesche­hen müs­se, sei es unum­gäng­lich, dass Bau­gru­ben mehr­fach auf­ge­macht und wie­der zuge­schüt­tet wer­den müss­ten, kün­dig­te Wolf­gang Schom­berg, obers­ter Stra­ßen­bau­er bei den Stadt­wer­ken, an. Der Zugang zu den ein­zel­nen Grund­stü­cken und Geschäf­ten wer­de so mehr­fach, aber immer nur kur­ze Zeit behindert.

Aktuelle Informationen für Anlieger zugesagt

Allen Anlie­gern sag­te Schom­berg stets aktu­el­le Infor­ma­ti­on zu, unter ande­rem mit einem fes­ten wöchent­li­chen Ter­min, bei dem der Schacht­meis­ter der Bau­fir­ma und der Bau­lei­ter der Stadt­wer­ke als Ansprech­part­ner vor Ort sind. Auf besorg­te Fra­gen von Poli­ti­kern im Bezirks­aus­schuss, ob zu befürch­ten ste­he, dass Bau­fahr­zeu­ge ande­rer Bau­stel­len gera­de frisch her­ge­rich­te­te Flä­chen wie­der rui­nier­ten, ant­wor­te­te Schom­berg, dass alle Arbei­ten der Stadt­wer­ke bis ins Detail auch mit den Bau­lei­tun­gen von Sau­er­land­mu­se­um und Brü­cken­cen­ter abge­spro­chen würden.

Jede Menge Baustellen vom Wintroper Weg bis zur Eichholzstraße

Par­al­lel zu den Arbei­ten auf der Ruhr­stra­ße bekommt auch Till­manns Gäß­chen einen neu­en Kanal und eine opti­sche Erneue­rung. Die Ruhr­stra­ße zwi­schen Tun­nel und Grim­me­stra­ße bekommt 2015 einen neu­en Kanal. Noch vor dem Bau des Krei­sels am Schüt­zen­hof muss ein Kanal­eng­pass auf der Stra­ße Zur Feld­müh­le bis zur Haar­stra­ße besei­tigt wer­den. Auch die Zufahrt vom Hirsch­ber­ger Tor bis zum ehe­ma­li­gen Kur­ho­tel wird neu gestal­tet. Hier wird im obe­ren Bereich begon­nen und der unte­re folgt 2015. 2015 sind auch Eich­holz­stra­ße und König­stra­ße mit der Kana­ler­neue­rung dran. Auch in der Twie­te muss ein Ent­las­tungs­ka­nal gebaut wer­den, aber erst nach der Sanie­rung des Kin­der­gar­tens. In der Alt­stadt wird die bereits begon­ne­ne Erneue­rung am Han­stein fort­ge­setzt. Auch die Berg­stra­ße wird zwi­schen Schloss­stra­ße und Altem Soest­weg zur Bau­stel­le. Wenn die neu­en Lei­tun­gen im Boden sind, wer­den hier nur noch die Fuß­gän­ger­be­rei­che gepflas­tert, die Fahr­gas­se wird asphal­tiert. Der Win­tro­per Weg bekommt in Kür­ze eine kom­plet­te neue Infra­struk­tur und auch auf der Von-Ber­nuth-Stra­ße zwi­schen Rum­be­cker Stra­ße und Elf Apos­tel wer­den sämt­li­che Lei­tun­gen erneu­ert. Elf Apos­tel und Pius­stra­ße fol­gen 2015, eben­so der Phil­ipps­pfad. Zudem wer­den die Stadt­wer­ke auch noch zwei abgän­gi­ge Stütz­wän­de erneu­ern, die eine an Kai­sers­pfört­chen, die ande­re an der Stra­ße Am Hel­le­fel­der Bach. Eine Auf­zäh­lung aller Bau­maß­nah­men und aktu­el­le Infor­ma­tio­nen gibt es auf der Web­sei­te www.stadtwerke-arnsberg.de

„Cheer’s“ zieht um zum Alten Markt

Auch im und am Brü­cken­cen­ter soll es bald los­ge­hen. Zum 31. März wird der Pavil­lon neben dem Cen­ter an die neu­en Eigen­tü­mer über­ge­ben. Das Lokal „Cheer’s“ wird umzie­hen und nach nur kur­zer Pau­se in ganz neu gestal­te­ten Räu­men in der ehe­ma­li­gen Arzt­pra­xis Dr. Bau­er am Alten Markt wie­der eröff­nen. Die neu­en Eigen­tü­mer des Brü­cken­cen­ters wer­den den Pavil­lon eben­so wie den rück­sei­ti­gen Anbau des eben­falls erwor­be­nen frü­he­ren Volks­bank­ge­bäu­des schnell abrei­ßen. Hier soll zunächst der Bau­platz für den Cen­ter-Umbau und spä­ter die neue Anlie­fer­zo­ne für das Cen­ter ent­ste­hen. Auch beim Sau­er­land­mu­se­um geht es in die­sem Jahr los. Das Muse­um selbst bleibt noch bis zum Som­mer geöff­net, doch an der Ruhr­stra­ße wird das ehe­ma­li­ge Bank­ge­bäu­de bald abge­ris­sen, um Platz zu schaf­fen für den neu­en Bau­kör­per im Hang.

Ein ungewohnt freier Blick bietet sich inzwischen vom Gewerbegebiet Zu den Werkstätten auf den Arnsberger Bahnhof. Die bahn startet ihre Modernisierung am 2. Juni. (Foto: oe)
Ein unge­wohnt frei­er Blick bie­tet sich inzwi­schen vom Gewer­be­ge­biet Zu den Werk­stät­ten auf den Arns­ber­ger Bahn­hof. Die bahn star­tet ihre Moder­ni­sie­rung am 2. Juni. (Foto: oe)

Modernisierung am Bahnhof startet am 2. Juni

Auch hin­ter dem Arns­ber­ger Bahn­hof hat sich das Bild bereits geän­dert. Die Flä­che zwi­schen der Stra­ße Zu den Werk­stät­ten und den Schie­nen ist frei­ge­räumt. Dort soll ein Park &Ride-Platz ent­ste­hen, von dem aus künf­tig der Bahn­steig in Fahrt­rich­tung Dort­mund und Hagen direkt erreich­bar ist. Die Bahn wird ihre über 4 Mil­lio­nen Euro teu­re Moder­ni­sie­rungs­of­fen­si­ve mit neu­en Bahn­stei­gen und einer neu­en Unter­füh­rung  am 2. Juni star­ten, vier Mona­te frü­her als am Bahn­hof Neheim Hüsten.
Das Fazit von Bezirks­aus­schuss­vor­sit­zen­der Marie-The­res Schen­nen: „Arns­berg wird auf­ge­bud­delt und wie­der zuge­schüt­tet. Und wenn jemand meckert, kön­nen wir ihm sagen, Arns­berg wird schöner!“
 
 

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