Neheim. „Lass uns zum Elch gehen!“ oder „Wir treffen uns an der Elch-Bude!“ soll in Neheim zur Weihnachtszeit jetzt ebenso zu einem geflügelten Wort werden wie es das in Soest schon einige Jahre ist. Das „Gasthaus zum Elch“, das seit zehn Jahren untrennbar zum Soester Weihnachtsmarkt gehört und in Spitzenzeiten bis zu 500 Gäste gleichzeitig auf dem Soester Marktplatz mit warmen Getränken versorgt, hat jetzt eine Filiale im Schatten des Neheimer Doms aufgebaut und ist ab Montag bis ins neue Jahr täglich ab Mittag geöffnet.
Platz für bis zu 70 Gäste im Warmen
Citymanager Conny Buchheister freut sich über die „strategisch angelegte“ neue Partnerschaft und lobt das Bad Sassendorfer Schaustellerehepaar Petra und Werner Burgard für Qualität, Gemütlichkeit und persönliche Präsenz: „Das ist noch wirkliche Gastronomie.“ Werner Burgard, dessen Vater aus Neheim stammt, findet: „Neheim passt zu uns!“ Da inzwischen auch Tochter Janine ins Geschäft eingestiegen ist, wird er die nächsten Wochen in Neheim Glühwein („in Winzerqualität“), Eierpunsch und andere Spezialitäten servieren, während die beiden Frauen im Soester Elch die Gäste bewirten. Die Elch-Bude hat eine beeindruckende elf Meter lange Front zur Fußgängerzone und über 70 Quadratmeter Fläche. Der Clou ist, dass man nicht nur vor dem Stand an drei großen Stehtischen verweilen kann, sondern durch die Hintertür auch in die Bude kommt. Dort können im Warmen bis zu 70 Gäste an Stehtischen untergebracht werden. Es gibt auch einen abtrennbaren Bereich, der für Weihnachtsfeiern reserviert werden kann.
Mit dem Elchkopf kam der Erfolg
Citymanager Conny Buchheister kennt die Familie Burgard schon länger, hat auch schon bei Sommer-Veranstaltungen mit ihr zusammengearbeitet. „Im Sommer servieren wir Kaltes, im Winter Warmes,“ erklärt Petra Burgard. Neben ihrer Eis-Bude hat die Schaustellerfamilie auch noch eine Geisterbahn. Über einen Animationsfigurenbauer für die Geisterbahn ist sie auch an den Elch gekommen. Die ersten drei Jahre auf dem Soester Weihnachtsmarkt hatte die Bude der Burgards noch den etwas langweiligen Namen „Altstadttreff“. Mit dem Elch kam dann der große Erfolg. Der große Elchkopf, der jetzt auch die Neheimer Fußgängerzone ziert, ist inzwischen ein Bestseller. Der englische Hersteller verkauft ihn vor allem auf der Insel und in Nordamerika.
Am Montag wird die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet
Der Elch und seine Betreiber waren aber nicht das Einzige, das Conny Buchheister vorstellte, denn „die Einkaufsstadt wird jetzt zur Weihnachtsstadt“. Traditionell beginnt mit dem Einschalten der vom Aktiven Neheim organisierten Neheimer Weihnachtsbeleuchtung am Montag vor dem 1. Advent die Weihnachtszeit in Neheim. Bisher sind es etwa 80 Einzelhändler, Immobilienbesitzer und Sponsoren, die sich an den Kosten für die sechswöchige Weihnachtszeit in Höhe von rund 45.000 Euro beteiligen. „Weitere sind herzlich willkommen, denn ein eventueller Rest müsste zusätzlich zu den Organisationskosten aus der AN-Kasse gedeckt werden“, so Buchheister.
10.000 LED-Birnen und 300 Weihnnachtsbäume
Rund 10.000 Golfball große LED-Glühbirnen in 24 Straßenüberspannungen und etwa 1500 Meter Lichterketten, die in zahlreichen Bäumen zwischen Engelbertplatz und Mendenerstraße dekoriert sind, lassen Neheim erstrahlen. Nachdem die Leuchtmittel in den letzten Jahren von ursprünglich 15 Watt Leistung auf zunächst 7 Watt und nun weitestgehend auf 0,7 Watt Stromaufnahme reduziert wurden, konnte der Stromverbrauch deutlich reduziert werden. In der gesamten Innenstadt werden zudem etwa 300 bis zu vier Meter hohe heimische Weihnachtsbäume aufgestellt. „Unsere Bäume liefert übrigens seit Jahren unser zuverlässiger Partner Benedikt Schulte vom Gut Deinstrop im Arnsberger Stadtteil Holzen,“ so Buchheister. Auf dem Marktplatz haben Hermann Aland und Stephan Rump vom Jägerverein, unterstützt von fachkundigen Helfern mit schwerem Gerät, den großen Weihnachtsbaum aufgestellt, der vom Aktiven Neheim in diesem Jahr erstmalig mit einem großen beleuchteten Sternen geschmückt wird. Mirco Cais vom Eiscafé am Brunnen lädt wie in den Vorjahren zu leckeren Spezialitäten aus seiner italienischen Heimat in seinen heimeligen Weihnachtswald ein.
Spielzeugsammlung für die Flüchtlingskinder in der Stadt
Vom 5. bis zum 20. Dezember lockt rund um den Elch wieder der beliebte von Garten- und Landschaftsbau Hilgenhaus dekorierte Weihnachtstreff am Dom mit vielen weihnachtlichen Programmangeboten für die ganze Familie von Kasperle bis Jägerorchester und Graf Gottfried-Spiel. Das ausführliche Programm wird der Citymanager Anfang Dezember vorstellen. Drei Punkte kündigt er allerdings bereits vorab an:
- Nach den guten Erfahrungen im Vorjahr gibt es zum Weihnachtstreff wiederum eine Hütte, die kostenlos tageweise Schulklassen, Kindergärten Vereinen und Gruppen zur Verfügung gestellt wird, um dort Waffeln zu verkaufen. Wer sich hieran noch beteiligen möchte kann Resttermine unter Tel. 892929 erfragen.
- Eine weitere Verkaufshütte steht wieder zur wechselnden Nutzung durch Hobbyhandwerker, Plätzchenbäcker, Bastler, Marmeladen- und Likörköchinnen zur Verfügung, auch hier gibt es noch freie Tage.
- Für den verkaufsoffenen Sonntag, 14.Dezember ist in Kooperation mit dem Internationalen Arbeitskreis, Pfarrgemeinderäten aus verschiedenen Pfarreien und dem Integrationsmanagement der Stadt eine Sammelaktion von Spielzeug für in unserer Stadt lebende Flüchtlingskindern jeden Alters in Vorbereitung. „Wer gutes brauchbares Kinderspielzeug übrig hat, möge überlegen ob er dieses jetzt schon für diesen Zweck reservieren kann,“ so Conny Buchheister