Neheim. Die „Fridays-for-Future“- Bewegung ist auch in Arnsberg angekommen – und das recht eindrucksvoll.
Rund 700 Teilnehmer
Bei wenig einladendem nasskalten Wetter starteten am Freitag um 10.15 Uhr auf dem Neheimer Markt etwa 600 Schülerinnen und Schüler zum Demonstrationszug über Apothekerstraße, Bexleyplatz und durch die Fußgängerzone. Sie forderten unmissverständlich mehr Klimaschutz und stellten dabei klar: „Wir schwänzen nicht, wir kämpfen!“. Dazu kamen noch etwa 100 Erwachsene, die sich dem Protest der jungen Generation anschlossen. Darunter auch Politiker wie der Grünen-Europakandidat Jan Ovelgönne und der Linken-Fraktionschef im Rat Werner Ruhnert.
Organisator überwältigt von Resonanz
Der Neheimer Gymnasiast Anton Eickel, der die Protestdemo organisiert hatte, zeigte sich „überwältigt“ von der Zahl der Teilnehmer, die er von der Kirchentreppe begrüßte und auf ihren Weg schickte, um den Älteren zu zeigen, dass man die Verschmutzung und den Raubbau an der Erde jetzt stoppen müsse. Mit dabei waren Schülerinnen und Schüler von Gymnasien, Real- und Sekundarschulen aus allen Arnsberger Stadtteilen, aber auch aus Sundern. Viele hatten Plakate und Spruchbänder gemalt – mit den bekannten Slogans der weltweiten Aktion, aber auch mit eigenen Kreationen. Den Abschluss der von der Polizei begleiteten friedlichen Demonstration bildete eine Kundgebung auf dem Marktplatz.
2 Antworten
In der Tat ist es Quatsch, was Christian Lindner (FDP) zum „Fridays for Future“ sagt. Auch er ist schon als junger „Kerl“ in die FDP eingetreten, um etwas zu bewegen. Da hat er auch nicht gemeint, das sei eine Sache für die „Profis“. Genauso abwegig ist es aber, Lehrer als Denuntianten zu bezeichnen, wie hier in einem Kommentar geschehen, die ihrer Dienstpflicht nachkommen. In einem Land mit unserer Vergangenheit von 1933 bis in die Endtage der DDR sollte man mit der Wahl seiner Worte etwas vorsichtiger sein.
Schule schwänzen hat es schon immer gegeben. Und das aus wesentlich profanerern Gründen, wenn ich an meinen Mathe Grundkurs samstags in der fünften Stunde denke. Von daher lass ich persönlich auch einen einmaligen Auftakt, wie jetzt geschehen, gelten. Die Aufmerksamkeit ist da. Ab sofort ist aber jeder andere Tag (nachmittags), oder sonntags vor oder nach dem Kirchgang eine sehr gute Alternative. Und eins darf man schließlich nicht vergessen: Schüler sind in einer eher privilegierten Situation. Auszubildende in Firmen oder Handwerksbetrieben können nicht so einfach teilnehmen. Da wäre ein wenig Solidarität schon erfreulich.
Nur mal so:
Waren unter den Teilnehmer*Innen eigentlich JU-Leute?
Oder wurde brav dem Diktum des ehemaligen JU-Chefs und aktuellen CDU-Generalsekretärs Ziemiak (Tweet vom 09.03.2019) gefolgt:
https://twitter.com/paulziemiak/status/1094105955539795968?lang=de
Und ja, der neue JU-Chef Tilman Kuban ist offensichtlich auch nicht die hellste Kerze auf der schwarzen Torte.
Wann immer sich Jugendliche politisch engagieren, kommen irgendwelche „Erwachsenen“ und werfen ihnen Naivität und Schlimmeres vor.
Die Hilflosigkeit der „C?U“-Parteien und des liberalen Feinstrick-Posterboys Lindner ist schön satirisch zusammengefasst von „Frontal 21“ (ZDF, 19.03.2019):
https://www.zdf.de/politik/frontal-21/satire-toll-manche-moegens-heizpilz-100.html
btw:
Anton Eickel schreibt auf seinem immer lesenswerten(!) Blog – sagt ein Mensch „Baujahr 1954“ – demokraTIEFsinn:
https://demokratiefsinn.wordpress.com/2019/03/16/wir-haben-nichts-zu-verlieren-ausser-unsere-zukunft/