„Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie“ waren ein voller Erfolg

Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner und Esther von Kucz­kow­ski, Lei­te­rin des Dezer­na­tes Bildung|Kultur|Sport beim Hand­ab­druck für Demo­kra­tie. (Foto: Stadt Arnsberg)

Arns­berg. Die „Arns­ber­ger Wochen gegen Ras­sis­mus – für Demo­kra­tie 2025“, die erst­ma­lig in die­sem Jahr anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tages gegen Ras­sis­mus im Zeit­raum vom 15. bis zum 30. März statt­ge­fun­den haben, waren ein vol­ler Erfolg. Mit den ange­bo­te­nen Work­shops, Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen und krea­ti­ven Pro­jek­ten wur­den unter­schied­li­che Per­so­nen­grup­pen erreicht. „Alle Work­shops, die wir für die Schu­len ange­bo­ten haben, waren aus­ge­bucht und man­che sind mehr­fach ange­fragt wor­den. Das bestä­tigt uns, dass wir mit unse­ren Ange­bo­ten zu die­sem The­ma zur rich­ti­gen Zeit den rich­ti­gen Ansatz ver­fol­gen“, freut sich Syl­via Höl­ter vom Bil­dungs­bü­ro der Stadt Arnsberg.

Fakten gegen Fakes

Von der Repor­ter­fa­brik „COR­REC­TIV“ wur­den Schüler:innen z.B. in dem Work­shop „Fak­ten gegen Fakes“ fit gemacht, so genann­te Fake News in auf­zu­de­cken, um nicht auf Des­in­for­ma­ti­on her­ein­zu­fal­len. Die Vor­trä­ge eines Aus­ge­stie­ge­nen aus der rechts­extre­men Sze­ne hin­ter­lie­ßen über­dies blei­ben­de Ein­drü­cke. In einem so genann­ten Escape Room Extre­mis­mus erleb­ten die Teil­neh­men­den aus einer Beob­ach­ter­rol­le her­aus einen Fall nach, in wel­chem jemand über das Inter­net von einer extre­mis­ti­schen Grup­pe ange­wor­ben wur­de und sich daher zuneh­mend radi­ka­li­siert. Stra­te­gien und Mani­pu­la­ti­ons­tech­ni­ken von extre­mis­ti­schen Grup­pie­run­gen wur­den dazu mit den Teil­neh­men­den her­aus­ge­ar­bei­tet und reflektiert.

Bot­schaf­ten für Demo­kra­tie wur­den von Schüler:innen an Wäsche­lei­nen in der Fuß­gän­ger­zo­ne auf­ge­hängt. (Foto: Stadt Arnsberg)

Schulen, Jugendeinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen mit viel Engagement

Auch Schu­len, Jugend­ein­rich­tun­gen sowie wei­te­re zivil­ge­sell­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen und Initia­ti­ven betei­lig­ten sich mit ihren Pro­jek­ten und setz­ten damit ein star­kes Zei­chen für Respekt, Ver­ant­wor­tung und Wert­schät­zung. Die Auf­füh­run­gen von Schu­len füll­ten Sport‑, Schüt­zen­hal­len sowie Schul­hö­fe mit bis zu 600 Besucher:innen. So begeis­ter­ten die Kin­der der Johan­nes­schu­le mit ihrer Auf­füh­rung „Das Geheim­nis der Zau­ber­trom­mel“ rund 500 Besucher:innen. In der Pro­jekt­wo­che wur­den zudem zu den The­men Ras­sis­mus, Afri­ka und Umwelt­schutz gear­bei­tet. „Ein rund­um gelun­ge­nes Pro­jekt, das durch Musik, Bewe­gung und Thea­ter Kul­tu­ren sowie Jung und Alt mit­ein­an­der ver­bin­det und stolz sein lässt auf das, was man gemein­sam geschafft hat. Es war ein sehr berei­chern­des Erleb­nis, die Fähig­kei­ten und Nei­gun­gen der Kin­der beob­ach­ten zu kön­nen“, bewer­tet Schul­lei­te­rin Mari­on Beine.

Unsere Welt ist bunt

Unter dem Mot­to „Unse­re Welt ist bunt“ gestal­te­ten 22 Kin­der und Jugend­li­che aus dem Kin­der – und Jugend­zen­trum Neheim (KiJu) krea­ti­ve Pla­ka­te mit ihren Bot­schaf­ten zu Demo­kra­tie und Viel­falt. Die Foto­gra­fin und Medi­en­päd­ago­gien Chris­ti­na Schroe­der beglei­te­te die Kin­der dabei. „Es war beein­dru­ckend zu sehen, wie offen, krea­tiv und viel­fäl­tig sich die Kin­der und Jugend­li­chen mit dem The­ma Viel­falt aus­ein­an­der­ge­setzt haben. Es sind Bil­der ent­stan­den, die bewe­gen, zum Nach­den­ken anre­gen und zei­gen, wie leben­dig und bunt Viel­falt sein kann“, sagt die Foto­gra­fin rück­bli­ckend. Und bei den Schüler:innen ist viel hän­gen geblie­ben. Lina, acht Jah­re alt, erwi­der­te auf die Fra­ge, was Demo­kra­tie ist und war­um wir die­ses Gut unbe­dingt schüt­zen soll­ten: „Demo­kra­tie? Das ist Frei­heit. Und Frei­heit ist Freu­de!“. Kers­tin Arndt, Lei­te­rin des KiJu Neheim, hob in ihrer Eröff­nungs­re­de zur Prä­sen­ta­ti­on der Pla­ka­te das poli­ti­sche Inter­es­se der Kin­der und Jugend­li­chen her­vor: „Unse­re Gesell­schaft ist von vie­len Her­aus­for­de­run­gen geprägt und oft wird die Stim­me der Jugend ver­ges­sen oder nicht gehört. Doch genau ihr, die 22 krea­ti­ven Köp­fe hin­ter die­sen Pla­ka­ten, seid der Beweis dafür, dass Jugend sich sehr wohl für Poli­tik inter­es­siert und gehört wer­den sollte“.

Kin­der aus der Arns­ber­ger Johan­nes­schu­le führ­ten vor Hun­der­ten begeis­ter­ter Zuschauer:innen „das Geheim­nis der Zau­ber­trom­mel“ auf. (Foto: Stadt Arnsberg)

Beteiligung aus der Stadtgesellschaft

Vie­le Aktio­nen aus der Stadt­ge­sell­schaft füll­ten die „Arns­ber­ger Wochen gegen Ras­sis­mus – für Demo­kra­tie“ mit Leben. Die Bun­des­frei­wil­li­gen der THW Regio­nal­stel­le Arns­berg enga­gier­ten sich in Koope­ra­ti­on mit dem Stadt­la­bor frei­RAUM in einer Befra­gung unter dem Titel „Von Wis­sen zu Wan­del – Ras­sis­mus gemein­sam reflek­tie­ren“. In einem Zeit­raum von zwei Wochen wur­de sowohl online als auch ana­log ein Stim­mungs­bild der Bevöl­ke­rung der Regi­on abge­fragt im Kon­text von All­tags­ras­sis­mus und per­sön­li­chen Erfah­run­gen. Aktu­ell sind die Ergeb­nis­se unter https://www.arnsberg.de/stadtlabor/ ein­zu­se­hen. Die Cari­tas Arns­berg-Sun­dern setz­te zusam­men mit dem Jugend­be­geg­nungs­zen­trum Arns­berg mit einem Kon­zert „Rock gegen Rechts“ ein kla­res Zei­chen für demo­kra­ti­sche Werte.

Aktionen zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ am 21. März

Als einer der Höhe­punk­te wur­de der 21. März als „Inter­na­tio­na­ler Tag gegen Ras­sis­mus“ in Neheim mit unter­schied­li­chen Aktio­nen gefei­ert. Initia­ti­ven und Ein­rich­tun­gen prä­sen­tier­ten ihr Enga­ge­ment für Demo­kra­tie an Infor­ma­ti­ons- und Akti­ons­stän­den. Viel­fäl­ti­ge Aktio­nen luden zum krea­ti­ven Mit­ma­chen ein. So konn­ten die Besucher:innen am Stand der Stadt­schul­pfleg­schaft und des Stadt­el­tern­bei­ra­tes auf Tafeln ihre „Hand­ab­drü­cke für Demo­kra­tie“ zu ein­zel­nen Arti­kel des Grund­ge­setz­tes hin­ter­las­sen. Die Fuß­gän­ger­zo­ne ver­wan­del­te sich so in eine „Haupt­stra­ße der Viel­falt und Demo­kra­tie“. Neben einer Foto-Gale­rie als „Wäsche­lei­nen-Akti­on“ ent­lang der Fuß­gän­ger­zo­ne zu ins­ge­samt 14 Demo­kra­tie­pro­jek­ten, stel­len Schüler:innen der Grund­schu­le „Rote Schu­le“ und der Agnes-Wen­ke-Schu­le ihre Wer­te der Demo­kra­tie vor.

Wichtig, einfach zusammenzuhalten

„Es ist wich­tig, ein­fach zusam­men­hal­ten: Kein Mob­bing mehr, kei­ne Aus­gren­zung mehr, kei­nen Ras­sis­mus mehr. So wäre die Welt viel schö­ner“, sagt Roy­em von der Roten Schu­le in Neheim. Eli­sa beton­te, „dass es für unse­re Freund­schaf­ten kei­ne Län­der­gren­zen oder Reli­gi­ons­gren­zen gibt und dass wir fried­lich auf der Welt mit allen ande­ren zusam­men­le­ben wol­len.“ Chris­ti­an von der Agnes-Wen­ke-Sekun­dar­schu­le schließt sei­ne Rede ab mit die­sem Wunsch: „Wir haben nur eine Erde. Wie schön wäre es, mit allen – Men­schen – ohne Ras­sis­mus, demo­kra­tisch und in Frie­den ‑zusam­men­zu­le­ben!“ Schüler:innen der Frö­bel­schu­le prä­sen­tier­ten zusam­men mit dem Gerd-Schütt­ler-Kin­der­chor das gemein­sam ent­wi­ckel­te „Arns­ber­ger Demo­kra­tie-Lied“ „Gewalt – nein dan­ke, Hass und Wut – auf kei­nen Fall“.

Wert der Demokratie

Dr. Nils Fran­ke mach­te in sei­nem Vor­trag den Wert der Demo­kra­tie erfahr­bar. Es mahn­te u. a. an, dass viel zu sel­ten reflek­tiert wer­de, dass die meis­ten der ers­ten 20 Arti­kel des Grund­ge­set­zes auf ganz kon­kre­te Erfah­run­gen aus der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus zurück­ge­hen. „Hät­te Arti­kel 1 bereits von 1933 bis 1945 gegol­ten, hät­te es z.B. Ausch­witz nicht gege­ben“, so Dr. Franke.

„Omas gegen Rechts“ betei­lig­ten sich mit eige­nen Initia­ti­ven an den Aktio­nen. (Foto: Stadt Arnsberg)

Positives Resümee

Das Resü­mee zu den Akti­ons­wo­chen fällt posi­tiv aus: „Gemein­sam mit vie­len Akteur:innen konn­te ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm im Rah­men der „Inter­na­tio­na­len Wochen gegen Ras­sis­mus“ in die­sem Jahr hier in Arns­berg durch­ge­führt wer­den. Ohne das Enga­ge­ment der Partner:innen wäre dies nicht zustan­de gekom­men. Unser Dank gilt allen Betei­lig­ten und Unterstützer:innen! Die star­ken Zei­chen, die hier­mit gemein­sam für die Demo­kra­tie gesetzt wur­den, dür­fen aber kei­ne ein­ma­li­ge Akti­on sein. Über eine Ver­ste­ti­gung den­ken wir nach. Vor allem wün­schen wir uns aber, dass die Gedan­ken und Ideen aus die­sen zwei Wochen in der Bür­ger­ge­sell­schaft fort­ge­führt und wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den“, so die Orga­ni­sa­to­rin­nen Syl­via Höl­ter und Lis Eis­sing vom Bil­dungs­bü­ro zusam­men mit Jut­ta Lud­wig von der Stadtbibliothek.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Stadt Arnsberg)

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