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Arnsberger Umweltpreis für Edelkrebs-Projekt

Bürgermeister Hans-Josef Vogel und Klaus Mußhoff von RWE überreichen den 1. Platz des Arnsberger Umweltpreises 2014 an Holger Hesse. (Foto: oe)
Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel und Klaus Muß­hoff von RWE über­rei­chen den 1. Platz des Arns­ber­ger Umwelt­prei­ses 2014 an Hol­ger Hes­se. (Foto: oe)

Arns­berg. Bereits zum 22. Mal haben Stadt Arns­berg und RWE gemein­sam den Arns­ber­ger Umwelt­preis ver­ge­ben. Die Preis­trä­ger wur­den am Mon­tag abend im Rit­ter­saal des alten Rat­hau­ses aus­ge­zeich­net. Das von der RWE gestell­te Preis­geld ver­teilt sich dabei nach der Ent­schei­dung der Jury auf ins­ge­samt sechs Preis­trä­ger, um die Viel­zahl ganz unter­schied­li­cher, aber alle­samt her­aus­ra­gen­der Pro­jek­te zu wür­di­gen, wie Jury-Spre­cher Dr. Gott­hard Sche­ja sagte.

1. Platz für Holger Hesse

Arnsberg-LogoDer 1. Platz mit einem Preis­geld von 1500 Euro geht an Hol­ger Hes­se. Die­ser ist bereits seit über 25 Jah­ren Gewäs­ser­pa­te der Walp­ke in Wen­ni­g­loh und hat vor zwölf Jah­ren ein Pro­jekt zur Wie­der­an­sied­lung des hei­mi­schen  Edel­kreb­ses begon­nen, das er bis heu­te betreut. Die Jury hat ihm den ers­ten Preis ins­be­son­de­re auch für das außer­or­dent­lich lang­fris­ti­ge Enga­ge­ment verliehen.

2. Platz für Weinberg AG

Mit dem 2. Platz und einem Preis­geld von 1200 Euro wur­de die Wein­berg AG des Gym­na­si­ums Lau­ren­ti­a­num aus­ge­zeich­net. Die AG unter­stützt seit knapp zwei Jah­ren den Alt­stadt­ver­ein bei der Betreu­ung des His­to­ri­schen Wein­bergs am Schloss­berg. Die Schü­le­rin­nen arbei­ten wöchent­lich am Pro­jekt, hel­fen bei der Pfle­ge und Ern­te sowie bei der Pro­duk­ti­on von Wein und Gelee, berei­ten Füh­run­gen und Exkur­sio­nen vor und beschäf­ti­gen sich mit His­to­rie und Tra­di­ti­on des Wein­baus in Arnsberg.

3. Platz für „Junge Familie“

Der 3. Platz mit einem Preis­geld von 800 Euro geht an die Grup­pe „Jun­ge Fami­lie“ des SGV Voß­win­kel. Seit meh­re­ren Jah­ren bie­tet die­se Grup­pe neben fami­li­en­freund­li­chen Wan­de­run­gen auch ver­schie­de­ne Akti­vi­tä­ten zum The­ma Natur und Umwelt an. Das reicht vom Bau von Insek­ten­ho­tels und Nist­käs­ten bis zur Pfle­ge von Hecken.

Drei Anerkennungspreise

Neben den ers­ten drei Prei­sen hat die Jury auch drei Aner­ken­nungs­prei­se ver­ge­ben, die jeweils mit 500 Euro dotiert sind. Die gemein­nüt­zi­ge Beschäf­ti­gungs­in­itia­ti­ve Neue Arbeit Arns­berg wur­de für ihr Enga­ge­ment im Gewäs­ser­schutz aus­ge­zeich­net. In den letz­ten Jah­ren hat sie meh­re­re Rena­tu­rie­run­gen zwi­schen Hüs­ten und Oeven­trop durch­ge­führt, dar­un­ter auch grö­ße­re wie an der Röhr­mun­dung in die Ruhr.
Die Kin­der­ta­ges­stät­te am Mari­en­hos­pi­tal hat den „regio­na­len Apfel“ the­ma­ti­siert. Die Kin­der hal­fen bei der Ern­te auf städ­ti­schen Streu­obst­wie­sen, besuch­ten den Wochen­markt und stell­ten selbst, Apfel­mus, Kuchen und Mar­me­la­de her. Die Kin­der­ta­ges­stät­te Franz Stock haben sich inten­siv mit dem The­ma Insek­ten beschäf­tigt. In alters­ge­rech­ter Form wur­de der Lebens­raum hei­mi­scher Insek­ten erkun­det, um mit geziel­ten Natur­be­ob­ach­tun­gen eine Sen­si­bi­li­sie­rung zu erreichen.
Da vie­le Kin­der­gar­ten­kin­der bei der Preis­ver­lei­hung dabei war, hat­te Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel anfangs ein wenig Mühe, sich Gehör zu ver­schaf­fen. damit es nicht lang­wei­lig wur­de, bezog er die Kin­der dann immer wie­der mit ein, frag­te, wer den Kreb­se ken­ne. Dass es Kreb­se in Arns­berg gibt, wuss­te kein Kind. Eini­ge wuss­ten, dass Kreb­se im Meer leben, hat­ten schon mal wel­che am Strand gese­hen. Auch Vogel selbst inter­es­sier­te sich sehr für das Pro­jekt des 1. Preis­trä­gers, das er noch nicht kannte.

Krebsbestand entwickelt sich „schnell und prima“

Der Flusskrebs. Holger Hesse, 1. Preisträer des arnsberger Umweltpreises 2014, hat ihn in der Walpke in Wennigloh wieder heimisch gemacht. (Foto: Bernd von Dahlen  / pixelio.de)
Der Fluss­krebs. Hol­ger Hes­se, 1. Preis­trä­ger des Arns­ber­ger Umwelt­prei­ses 2014, hat ihn in der Walp­ke in Wen­ni­g­loh wie­der hei­misch gemacht. (Foto: Bernd von Dah­len / pixelio.de)

Hol­ger Hes­se berich­te­te, dass er als Bio­lo­gie-Tech­ni­ker auch beruf­lich mit Gewäs­ser­schutz zu tun habe, sich aber gleich nach sei­ner Aus­bil­dung auch als Bach­pa­te für die Walp­ke enga­giert habe, anfangs noch als Päch­ter, inzwi­schen in ver­trag­li­cher Bin­dung mit der Stadt, die jetzt Eigen­tü­mer ist. Vor zwölf Jah­ren sei ihm die Idee gekom­men, „Asta­cus Asta­cus“, den Edel­krebs oder Euro­päi­schen Fluss­krebs wie­der hei­misch zu machen. Die­se größ­te Euro­päi­sche Krebs­art sei, hart bedrängt von ein­ge­schlepp­ten ame­ri­ka­ni­schen Art­ge­nos­sen, nach einer Krebs­pest ganz aus den hei­mi­schen Gewäs­sern ver­schwun­den. Die Lan­des­an­stalt für Fische­rei in Albaum sei von sei­ner Idee begeis­tert gewe­sen, doch habe es noch eini­ge Zeit gedau­ert, bis er 150 Exem­pla­re habe aus­set­zen kön­nen. Der Bestand in der Walp­ke habe sich schnell und pri­ma ent­wi­ckelt. Spä­tes­tens in ein oder zwei Jah­ren erwar­te er auch die ers­te Mel­dung des Edel­kreb­ses aus der Ruhr. Mög­li­cher­wei­se sei­en jetzt schon die ers­ten Exem­pla­re aus der Walp­ke dort ein­ge­wan­dert, aber wegen der Grö­ße des Gewäs­sers sei der Nach­weis in der Ruhr nicht so ein­fach wie in dem klei­nen Bach in Wennigloh.

2014 keine Ernte im Weinberg

Nicht nur die alten Edel­krebs-Bestän­de, auch die jüngs­te Wein­ern­te auf dem Schloss­berg ist ein Opfer einer Pilz­er­kran­kung gewor­den. Anfangs hät­ten sich die Trau­ben gut ent­wi­ckelt, doch im Juli sei es ein­fach zu nass gewe­sen berich­te­te Nina Ver­spohl, Leh­re­rin am Lau­ren­ti­a­num und Betreue­rin der Wein­berg AG. Sie und ihre Grup­pe, erstaun­li­cher­wei­se alles Mäd­chen, sind aber guter Din­ge, dass der Wein dank ihrer guten Pfle­ge im kom­men­den Jahr wie­der gut gedeiht. Auch Andre­as Schrei­ber, Vor­sit­zen­der der Voß­wink­ler SGVer, und sei­ne bei­den Fami­li­en­war­te Bernd Bür­mann und Rai­ner Schmidt bli­cken in die Zukunft. Sie sind über­zeugt, dass sie mit ihren jähr­lich zwei Natur-Aktio­nen das alte Bild vom Wan­der­ver­ein ändern und den Nach­wuchs sichern.

„Ein schöner Querschnitt“ – „Jeder ist ein Gewinner“

„Das ist ein sehr schö­ner Quer­schnitt durch das Enga­ge­ment in der Stadt, von den Kin­der­gär­ten und Schu­len über Ein­zel­per­so­nen und Grup­pen bis zu den Ver­ei­nen,“ sag­te der Bür­ger­meis­ter, als alle Preis­trä­ger vor­ge­stellt waren. Und Klaus Muß­hoff, Ver­tre­ter von RWE Deutsch­land, sag­te, er freue sich, dass die­ser Wett­be­werb in Arns­berg so gut lau­fe und sich auch im 22. Jahr immer wie­der neue und inter­es­san­te Pro­jek­te fin­den las­sen. „Alle sind Sie­ger, alle Teil­neh­mer und die gan­ze Stadt Arns­berg,“ sag­te er, als er die Urkun­den ver­teil­te, auf denen die Plat­zie­rung nicht erwähnt wird. Jury-Spre­cher Dr. Gott­hard Sche­ja sag­te, die rest­li­chen der ins­ge­samt 14 Bewer­ber, die an die­sem Abend nicht dabei sein konn­ten, soll­ten sich nicht zurück­ge­setzt füh­len, auch ihre Bei­trä­ge sei­en gut gewe­sen und hät­ten es der Jury ganz schwie­rig gemacht. Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel dank­te allen Teil­neh­mern und wünsch­te den Preis­trä­gern viel Spaß bei der klei­nen Sie­ges­fe­te. Er wis­se aber, dass der größ­te Teil des Preis­gelds ohne­hin wie­der in die Arbeit gesteckt wer­de und er freue sich schon auf die neu­en Projekte.

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