- Blickpunkt Arnsberg-Sundern-Meschede - https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de -

Arnsberger Rat votiert für Campus-Lösung auf ehemaligem Hallenbad-Gelände am Eichholz

Arns­berg. Reich­lich Bera­tungs- und Dis­kus­si­ons­be­darf gab es am Diens­tag­abend in der Son­der­sit­zung des Arns­ber­ger Stadt­ra­tes. Haupt­the­ma der Poli­ti­ker: die Ent­schei­dung über die Nut­zung des Gelän­des, auf dem Jahr­zehn­te lang das Arns­ber­ger Hal­len­bad gestan­den hat­te. Nach weit über einer Stun­de Dis­kus­si­on und einer Son­der-Bera­tungs­zeit der Frak­tio­nen von CDU und Bündnis90/Die Grü­nen gab es ein kla­res Ergeb­nis: Die Flä­che soll zu einem Cam­pus-Gelän­de wer­den, das auch der umzugs­wil­li­gen Cari­tas-Schu­le „Mari­anhill“ vom Schrep­pen­berg den Zugang zur Flä­che nicht ver­weh­ren möchte.

Zugang zur Fläche nicht verwehren

In der Ent­schei­dung der Arns­ber­ger Rats­mit­glie­der lag vor allem eine zeit­li­che Bri­sanz, die sich auch auf den Inhalt aus­wirk­te. Im Rah­men des Inte­grier­ten Hand­lungs­kon­zep­tes und eines För­der­be­scheids der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg von 2016 hat­te die Stadt För­der­mit­tel erhal­ten, um das Hal­len­bad abzu­rei­ßen und die Flä­che städ­te­bau­lich neu zu gestal­ten. Eini­ge Jah­re war jetzt nicht viel mit dem Platz pas­siert, der zu Zei­ten der Sanie­rung der Tief­ga­ra­ge am Neu­markt als Aus­weich­park­platz genutzt wor­den war. Eine dau­er­haf­te Nut­zung als geschot­ter­ten Park­platz pass­te der Bezirks­re­gie­rung aber so gar nicht in das För­der­kon­zept und sie droh­te der Stadt mit einer Rück­for­de­rung der För­der­mit­tel. Immer­hin eine Sum­me von 556.000 Euro!

Fördermittel in Höhe von 556.000 Euro

Stadt­pla­ner Tho­mas Viel­ha­ber hat­te in der Rats­sit­zung noch ein­mal die von der Ver­wal­tung erar­bei­te­ten Kon­zep­te für die Flä­che vor­ge­stellt und war somit dem Auf­trag des Bezirks­aus­schus­ses Arns­berg wie des Pla­nungs­aus­schus­ses gefolgt. Dar­un­ter waren der Bau eines Hotels, wie von eini­gen Mit­glie­dern des Rats bevor­zugt, die Ansied­lung der Cari­tas-Schu­le Mari­anhill und eben die Cam­pus-Lösung, die die bestehen­den Schu­len – Berufs­kol­leg und Sekun­dar­schu­le am Eich­holz – mit ein­be­zie­hen soll. „Schwam­mi­ge Stel­len“ in der Beschluss­vor­la­ge sah Grü­nen-Rats­frau Vere­na Ver­spohl und Frak­ti­ons­kol­le­ge Tho­mas Wäl­ter sah sich auch zunächst nicht in der Lage, auf­grund der nicht vor­lie­gen­den Plä­ne Cam­pus, Cari­tas-Schu­le oder Hotel einen Ent­schluss zu fas­sen. Beim Bür­ger­meis­ter baten sich die Frak­tio­nen von CDU und Bünd­nis 90/Die Grü­nen wei­te­re Bera­tungs­zeit aus.

Weitere Beratungszeit erbeten

Schon in die­ser Pau­se macht Frak­ti­ons­mit­glied Frank Neu­haus auf Nach­fra­ge klar, dass sich die SPD für eine Cam­pus-Lösung ent­schei­den wol­le, die sowohl eine Schul­lö­sung mit der Cari­tas wie auch die Errich­tung einer Men­sa für alle Schu­len berück­sich­ti­gen wol­le. Dass ein Hotel im Stadt­teil sinn­voll sein kön­ne, wol­le sei­ne Frak­ti­on nicht in Fra­ge stel­len. Die zur Dis­kus­si­on ste­hen­de Flä­che sei aber nicht geeig­net, so Neuhaus.

Hotel an der Stelle nicht sinnvoll

Nach der Bera­tungs­pau­se war es schließ­lich Tho­mas Wäl­ter von den Grü­nen, der auf der Flä­che gute Chan­cen für einen Bil­dungs­stand­ort ste­hen woll­te. Er bemän­gel­te, dass zwar schon seit 2018 über den Umzug der Mari­anhill-Schu­le dis­ku­tiert wor­den sei, es aber immer noch kein Kon­zept dazu gebe. Auch für die Gestal­tung von Cam­pus und Frei­flä­chen ver­mis­se er fes­te Über­le­gun­gen. Letzt­end­lich wol­le sei­ne Frak­ti­on aber für den Cam­pus-Vor­schlag stim­men, wobei man berück­sich­ti­gen sol­le, dass eine Ansied­lung der Cari­tas-Schu­le mög­lich blei­ben sol­le, um ein inte­gra­ti­ves Schul­kon­zept in Stadt­nä­he mög­lich zu halten.

Integratives Schulkonzept in Stadtnähe

Das alte Hal­len­bad in Arns­berg: Im Rat wur­de jetzt noch ein­mal inten­siv über die Nut­zung der inzwi­schen frei­en Flä­che dis­ku­tiert. Foto: Albrecht/Archiv

Jochem Hune­cke von der CDU-Frak­ti­on gab zu, dass er sich mit der Abkehr von der Hotel-Lösung schwer tue. Die CDU wol­le aber nicht leicht­fer­tig das Risi­ko ein­ge­hen, das die ohne­hin schon finan­zi­ell belas­te­te Stadt För­der­mit­tel an die Bezirks­re­gie­rung zurück­zah­len müs­sen. Das wäre näm­lich bei der Ent­schei­dung für einen Hotel-Neu­bau der Fall gewe­sen. Sei­ne Frak­ti­on wol­le so wie nach dem Vor­schlag der Grü­nen votie­ren und die Nut­zung der Flä­che als Cam­pus gut hei­ßen. Die Mög­lich­keit, die Cari­tas-Schu­le dort zu inte­grie­ren sol­le jedoch bestehen blei­ben. Die­sem Vor­schlag schlos­sen sich auch die ande­ren Frak­tio­nen im Rat an und bekun­de­ten, dass sie den Bau eines Hotels an der Stel­le nicht für sinn­voll hal­ten. Der frak­ti­ons­lo­se Gerd Stütt­gen bekräf­ti­ge die Not­we­nig­keit der Ent­schei­dung für einen Cam­pus mit Ein­be­zie­hung der Cari­tas-Schu­le. „Das ich wich­tig, wenn wir Inklu­si­on ernst neh­men wol­len“, so der Politiker.

Entscheidung mit Enthaltungen

Bei der fol­gen­den Abstim­mung im Rat fiel die Ent­schei­dung bei weni­gen Ent­hal­tun­gen ein­stim­mig: Der Rat will dem Vor­schlag „Nut­zungs­kon­zept Cam­pus Eich­holz“ fol­gen. Die Cari­tas-Schu­le soll wei­ter die Mög­lich­keit haben, mit einem Neu­bau Teil des Cam­pus zu wer­den, wich­tig ist den Poli­ti­kern auch, dass die Lösung auch die Wün­sche der bereits ansäs­si­gen Schu­len – Berufs­kol­leg am Eich­holz und Sekun­dar­schu­le am Eich­holz – vor allem in Sachen Men­sa berücksichtigt.

Beitrag teilen