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Arnsberger Delegation vom Westbalkan beeindruckt

Die Rei­se­grup­pe vor dem Ple­nar­saal des alba­ni­schen Par­la­ments. (Foto: privat)

Arnsberg/Prishtina. Mit­glie­der und Freun­de der SPD sind jetzt von einer eher unge­wöhn­li­chen Rei­se der ganz beson­de­ren Art zurück­ge­kehrt. Die sechs­köp­fi­ge Grup­pe mit dem stell­ver­tre­ten­den Arns­ber­ger Bür­ger­meis­ter Ewald Hil­le und sei­ner Frau Eli­sa­beth, dem Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gerd Stütt­gen und sei­ner Frau Petra und natür­lich den bei­den Orga­ni­sa­to­ren Lulë­zim Çal­la­ku und Fadil Maz­re­ku besuch­ten in einer ein­wö­chi­gen Rund­rei­se Maze­do­ni­en, die noch jun­ge Repu­blik Koso­vo und Albanien.

Vielseitige Einblicke

„Gera­de der Koso­vo dürf­te den meis­ten Deut­schen wohl nur aus den Medi­en und dann mit Begrif­fen wie Krieg und Bun­des­wehr­ein­satz bekannt sein“ so Lulë­zim Çal­la­ku. Nach dem Koso­vo­krieg im Jahr 1999 ist das Land seit 2008 unab­hän­gig. Schon drei Tage nach der Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung erkann­te die Bun­des­re­pu­blik den Koso­vo als sou­ve­rä­nen Staat an. Und bei die­ser sehr viel­sei­ti­gen Tour erhielt die Grup­pe auch Ein­bli­cke, die Tou­ris­ten so übli­cher­wei­se nicht bekommen.“

Organisatoren in Müschede und Sundern fest integriert

Es gab viel zu sehen. (Foto: privat)

Die bei­den Orga­ni­sa­to­ren Lulë­zim Çal­la­ku und Fadil Maz­re­ku leben bei­de schon seit fast 25 Jah­ren in Deutsch­land. Lulë­zim Çal­la­ku (25) kam als Baby mit sei­nen Eltern und sei­nen zwei Geschwis­tern als Flücht­lin­ge im dama­li­gen Jugo­sla­wi­en­krieg in die Bun­des­re­pu­blik. Die in Müsche­de wohn­haf­te Fami­lie ist voll inte­griert und alle besit­zen die deut­sche Staats­bür­ger­schaft. Seit 2009 gehört Lulë­zim Çal­la­ku, der in Bochum Deutsch und Geschich­te auf Lehr­amt stu­diert und auch als Dol­met­scher für die alba­ni­sche Spra­che arbei­tet, der SPD an, für die er in Arns­berg auch bei den ver­gan­ge­nen Kom­mu­nal­wah­len kan­di­dier­te. Der­zeit ist Lulë­zim Çal­la­ku kom­mis­sa­ri­scher Vor­sit­zen­der des SPD-Orts­ver­eins Müsche­de. Fadil Maz­re­ku lebt mit sei­ner Ehe­frau und sei­nen drei Kin­dern in Sun­dern. Ein­bür­ge­rungs­an­trä­ge sind gestellt, so dass die Fami­lie bald deut­sche Päs­se in Emp­fang neh­men dürf­te. Eine Toch­ter hat bereits das Abitur, die ande­ren Kin­der besu­chen das Sun­derner Gym­na­si­um. Sei­ne Frau und er arbei­ten in einem hei­mi­schen Indus­trie­be­trieb. Bereits vor zwei Jah­ren hat­ten Çal­la­ku und Maz­re­ku eine Rei­se in den Koso­vo orga­ni­siert, an dem auch bereits Petra und Gerd Stütt­gen teil­ge­nom­men haben.

Kultur, Geschichte, Natur und Politik

Und das Pro­gramm mit der Flug­ver­bin­dung Dort­mund-Skop­je und retour hat­te es wahr­lich in sich. Neben Kul­tur, Geschich­te, Natur und Stadt­füh­run­gen etwa durch Skop­je, Prish­tina, Priz­ren und Tira­na sowie die Mat­ka-Schlucht, das Ski-Zen­trum Bre­zo­vicë, die in einen alba­nisch- und einen ser­bisch-spre­chen­den Teil geteil­te Stadt Mit­ro­vicë, die Rugo­va-Schlucht, Pejë und die fast 2000 Meter hohe Berg­land­schaft von Bogë, stan­den auch Besu­che bei den noch im Koso­vo leben­den Tei­len der Fami­li­en Çal­la­ku und Maz­re­ku auf dem Pro­gramm. Aber auch Visi­ten bei den Par­la­men­ten des Koso­vo und Alba­ni­ens mit jewei­li­gen Abge­ord­ne­ten­ge­sprä­chen, der Fried­rich Ebert-Stif­tung in Tira­na, dem Bil­dungs­mi­nis­ter des Koso­vo und der stell­ver­tre­ten­den Bil­dungs­mi­nis­te­rin Alba­ni­ens waren Teil des anspruchs­vol­len Rei­se­pro­gramms. Das alba­ni­sche Natio­nal­mu­se­um, die Küs­ten­stadt Dur­rës, die wun­der­schö­ne Stadt Berat, eine Über­nach­tung in einem 400 Jah­re alten Hotel in Shko­dër und das dem Natio­nal­hel­den Skan­der­beg gewid­me­te Muse­um in Kru­jë waren nur eini­ge der wei­te­ren Besuchs­punk­te. In Alba­ni­en wur­de die Grup­pe von Nuhi Gashi, einem Beam­ten im Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um des Koso­vo, begleitet.

Herzliche Gastfreundschaft

Der Emp­fang war über­all herz­lich, ob mit oder ohne roten Tep­pich. (Foto: privat)

Stell­ver­tre­ten­der Bür­ger­meis­ter Ewald Hil­le fasst sei­ne Ein­drü­cke wie folgt zusam­men: „Gro­ßer Dank an Lulë­zim Çal­la­ku, der die­se tol­le und viel­sei­ti­ge Stu­di­en­fahrt mit einer Viel­zahl von Höhe­punk­ten orga­ni­siert hat. Ich bin immer noch tief beein­druckt von der unglaub­li­chen Gast­freund­schaft und Herz­lich­keit der Men­schen sowie den wild­ro­man­ti­schen Land­schaf­ten.“  Einig sind sich alle Teil­neh­mer der Fahrt, dass die jun­ge Nati­on Koso­vo noch vor gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen steht. Das gilt ins­be­son­de­re für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und die Infra­struk­tur. So fehlt es weit­ge­hend an Indus­trien. Lulë­zim Çal­la­ku dazu: „Die hohe Jugend­ar­beits­lo­sig­keit ist erschre­ckend. Hier bedarf es aus­län­di­scher Inves­to­ren, um für ein sta­bi­les Wachs­tum zu sor­gen, auch und vor allem aus Deutsch­land. Den Men­schen muss vor Ort eine Per­spek­ti­ve eröff­net werden.“

Frei und ohne Angst bewegen

Gerd Stütt­gen pflich­tet bei: „Wir haben einen wun­der­vol­len Auf­ent­halt in Maze­do­ni­en, der noch jun­gen Repu­blik Koso­vo und Alba­ni­en erle­ben dür­fen. Dafür sei Lulë­zim Çal­la­ku, aber auch Fadil Maz­re­ku, an die­ser Stel­le noch ein­mal ganz herz­lich gedankt. Ohne sie wäre das alles nicht mög­lich gewe­sen. Dabei haben wir mit der Repu­blik Koso­vo zum zwei­ten Mal ein Land ken­nen­ge­lernt, das den meis­ten Deut­schen bis­lang lei­der nur aus nega­ti­ven Medi­en­be­rich­ten bekannt ist. Unse­re Erwar­tun­gen wur­den auch die­ses Mal ganz erheb­lich über­trof­fen. Ins­be­son­de­re die gro­ße Gast­freund­schaft und Herz­lich­keit der Men­schen haben uns wie­der über­wäl­tigt. Wir kön­nen ohne Über­trei­bung sagen: ‚Wir waren bei Freun­den!‘“  So hofft die Grup­pe, dass noch vie­le Men­schen aus Deutsch­land den Koso­vo in den kom­men­den Jah­ren besu­chen wer­den. Bewe­gen kann man sich dort jeden­falls frei und ohne Angst. Eine Neu­auf­la­ge der Rei­se mit einer Ein­be­zie­hung Mon­te­ne­gros ist für die sechs­köp­fi­ge Grup­pe auch schon avisiert.

Kostenloses Internet ist Standard

„In einem Punkt aller­dings sind uns der Koso­vo und Alba­ni­en tech­nisch ganz weit vor­aus. In jedem Café oder Restau­rant ist kos­ten­lo­se Inter­net­nut­zung selbst­ver­ständ­lich. Davon ist man bei uns lei­der noch ganz weit ent­fernt. Manch­mal sind wir eben doch nicht so gut, wie wir oft glau­ben“, so Lulë­zim Çallaku.

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