Arnsberg. Seit nunmehr fast 20 Jahren führt das LWL- Rehabilitationszentrum Südwestfalen im städtischen Gebäude „Dicke Hecke 40“ eine ambulante Reha durch. Hierzu besteht ein Kooperationsvertrag zwischen der Suchthilfe Wendepunkt und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit der Westfälischen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Warstein. Da das Angebot der ambulanten Reha für das Klinikum Warstein nicht kostendeckend ist (die Anmietung der Räume, die Nebenkosten und die Instandhaltungskosten werden nicht über die Kostensätze der Krankenkassen und des Rentenversicherungsträgers refinanziert), haben beide Partner nun eine neue Vereinbarung geschlossen: Demnach kann der LWL die Räumlichkeiten ab dem 1. Januar 2020 mietfrei nutzen. Auf diese Weise sollen die Zusammenarbeit und der Standort weiterhin gesichert werden.
LWL und Suchthilfe Wendepunkt kooperieren
Die wichtige Entscheidung wurde jetzt im Rahmen einer offiziellen Vertragsunterzeichnung durch Vertreter des LWL und der Stadt Arnsberg besiegelt. Mit dabei Dr. Irene Faupel, Chefärztin u. Leiterin des LWL-Rehabilitationszentrums Südwestfalen , Christine Enste, Therapeutische Leitung (LWL), Barbara Menk, Psychologin/psychologische Psychotherapeutin (LWL), Beatrix Mayer, stellvertretende kaufmännische Direktorin (LWL) und Helmut Melchert, Leiter des Fachbereiches „Allgemeine und soziale Bürgerdienste“ bei der Stadt Arnsberg sowie Susanne Beyer, Leiterin des Wendepunktes und die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstelle.
Wichtig für Familie und Beruf
Die Kooperationsvereinbarung sei für die Stadt Arnsberg und die betroffenen Bürgerinnen und Bürger von großer Wichtigkeit, so Melchert. Familien und alleinstehende Betroffene mit Kindern oder pflegebedürftigen Personen könnten an ihrem Wohnort behandelt werden und schwerwiegende Beeinträchtigungen durch eine mehrmonatige Abwesenheit der versorgenden Person würden vermieden. Personen, die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, könnten ihre berufliche Tätigkeit ohne Unterbrechung fortführen. Eine Kooperation mit ansässigen Firmen und betrieblichen Vereinbarungen mit dem/der suchtkranken Mitarbeiter/in und gleichzeitigen Fortführung des Beschäftigungsverhältnisses sei möglich.
20 Jahre zusammen
Diese Situation ermutige Bürgerinnen und Bürger der Städte Arnsberg und Sundern, eine Entscheidung für die eigene Gesundheitsfürsorge und die Aufnahme einer medizinischen Rehabilitation zu treffen. Im Rahmen der Kooperation können die Mitarbeiter/innen des Wendepunkt zudem kostenfrei an der Supervision und dem Fortbildungsangebot des Landschaftsverbandes teilnehmen. Hierzu gehören auch kostenintensive Zertifikatskurse zur Fach- u. Methodenkompetenz. Die Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen sei im zwanzigsten Jahr der Vereinbarung nachhaltig gewachsen und von gegenseitigem Vertrauen und fachlicher Anerkennung geprägt.
Daten und Fakten
- Im Jahr 2018 nahmen 60 Personen die ambulante med. Rehabilitation in Arnsberg wahr.
- Für 20 weitere Personen wurde über diesen Zugang eine stationäre Rehabilitation in Warstein initiiert. In bestimmten Fällen stellt eine stationäre Form das geeignetere Mittel dar.
- Für das Jahr 2019 geht der Wendepunkt, bedingt durch die durchgängig anhaltende hohe Beratungsnachfrage, von einer steigenden Anzahl der Rehabilitanten aus.