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Altenheimbrand war „kurz vor dem Durchzünden“

Der Brand im Senioren-Wohnpark auf dem Klosterberg forderte am 18. Oktober  ein Menschenleben. (Foto: Feuerwehr)
Der Brand im Senio­ren-Wohn­park auf dem Klos­ter­berg for­der­te am 18. Okto­ber ein Men­schen­le­ben. (Foto: Feuerwehr)

Arns­berg. Arns­bergs stellv. Wehr­füh­rer Harald Kroll konn­te bei sei­nem Bericht über die Umset­zung des neu­en Brand­schutz­kon­zepts vor den Poli­ti­kern des Fach­aus­schus­ses auch gleich über des­sen ers­te gro­ße Bewäh­rungs­pro­be berich­ten, den Brand im „Senio­ren-Wohn­park“ auf dem Klos­ter­berg, bei dem am 18. Okto­ber eine Frau starb und 19 wei­te­re Men­schen ver­letzt wurden.

Rund 200 Einsatzkräfte wurden auch nahezu komplett gebraucht

Beim „größ­ten Brand­ein­satz der letz­ten Jahr­zehn­te in Arns­berg“ habe sich vor allem die Ent­schei­dung, die Arns­ber­ger Feu­er­wa­che an der Ruhr­stra­ße wie­der zu beset­zen, als genau rich­tig erwie­sen, um die Brand­schutz­zie­le zu errei­chen, sag­te der Brand­amts­rat. Weni­ger als fünf Minu­ten nach Ein­gang des Alarms sei­en ers­te Kräf­te vor Ort gewe­sen und hät­ten das ent­schei­den­de Alarm­stich­wort gege­ben. Nach der Erhö­hung der Alarm­stu­fe auf die höchs­te Stu­fe 4 sei­en ins­ge­samt rund 200 Ein­satz­kräf­te mobi­li­siert wor­den, die nahe­zu alle auch gebraucht wor­den sei­en. Neben zahl­rei­chen Arns­ber­ger Lösch­zü­gen waren auch Spe­zi­al­ein­hei­ten aus Nach­bar­städ­ten von Bal­ve und Men­den über Mesche­de und Eslo­he bis Soest vor Ort oder in Bereit­schaft. Auch Rotes Kreuz, Mal­te­ser und Tech­ni­sches Hilfs­werk hat­ten die Ret­tungs- und Lösch­ak­tio­nen unterstützt.

Heiße Gase ließen schon Plastik schmelzen

Zur Brand­ur­sa­che konn­te Kroll den sehr inter­es­sier­ten Poli­ti­kern noch kei­ne neu­en Anga­ben machen. Die Unter­su­chun­gen sei­en noch nicht abge­schlos­sen, war­um die zwei Roll­stüh­le, die auf einem Flur des Alt­baus stan­den, Feu­er gefan­gen haben. Eige­ne Ana­ly­sen der Arns­ber­ger Feu­er­wehr hät­ten inzwi­schen aller­dings erge­ben, dass der Brand kurz vor dem Durch­zün­den des gan­zen Gebäu­des gestan­den habe, und dass die­se Kata­stro­phe nur durch das schnel­le Ein­grei­fen der Wehr ver­hin­dert wer­den konn­te.  Im betrof­fe­nen Flur hät­ten sich die Brand­ga­se bereits so auf­ge­heizt, dass Plas­tik von Lam­pen geschmol­zen und von der Decke hin­un­ter­ge­flos­sen war. Es habe nur Sau­er­stoff­zu­fuhr gefehlt, um die­se hei­ßen Gase zu ent­zün­den. Dann hät­te es das gege­ben, was man aus Kata­stro­phen­fil­men als „Flash“ oder „Back­draft“ ken­ne, sag­te Krol und resü­mier­te:. „Wir haben Glück gehabt.“ Wesent­lich tra­gi­scher hät­te der Brand auch aus­ge­hen kön­nen, wenn er eine Eta­ge höher im Dach­ge­schoss aus­ge­bro­chen wäre, wo der Flur nach oben nicht mit einer Beton­de­cke abge­schlos­sen gewe­sen wäre. So aber und weil auch alle Brand­schutz­tü­ren sich recht­zei­tig geschlos­sen haben, habe sogar der Betrieb in wei­ten Tei­len des Alten­heims fort­ge­setzt wer­den können.

Zweite Zufahrt durch Laurentiusstraße muss frei bleiben

Auch Hel­mut Mel­ch­ert, für die Feu­er­wehr zustän­di­ger Fach­be­reichs­lei­ter der Stadt, der in der Brand­nacht eben­so wie der Bür­ger­meis­ter vor Ort war, erin­ner­te sich an eine „sehr krib­be­li­ge Situa­ti­on“. Pro­ble­me mach­te vor allem auch die enge Zufahrt durch das Hirsch­ber­ger Tor. Harald Kroll ver­wies des­halb auch auf die Bedeu­tung der zwei­ten Zufahrt durch die Lau­ren­ti­us­stra­ße. Dort wer­de die Stadt in Zukunft noch stär­ker gegen Falsch­par­ker vor­ge­hen, um die­se Zufahrt freizuhalten.

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