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Alexander Still begründet Rücktritt aus Presbyterium

Auf den in einem Schaufenster am Neheimer Markt ausgehängten Bauplänen für das neue ev. Gemeindehaus neben der Christuskirche hat Kritiker Bertram Brökelmann den "Dr.-Arnoldi-Durchgang" unübersehbar markiert. (Foto: oe)
„Zuneh­mend aggres­si­ve und über­grif­fi­ge Hand­lun­gen“ wie die in einem Schau­fens­ter am Nehei­mer Markt aus­ge­häng­ten Bau­plä­ne mit unüber­seh­ba­rem Kom­men­tar nennt der zurück­ge­tre­te­ne Pres­by­te­ri­ums­vor­sit­zen­de Alex­an­der Still als Grund für sei­ne Ent­schei­dung. (Foto: oe)

Neheim. In einem offe­nen Brief an die Mit­glie­der der Evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Neheim hat Alex­an­der Still die Grün­de für sei­nen Rück­tritt als Vor­sit­zen­der des Pres­by­te­ri­ums dar­ge­legt. Er schreibt:

„In den ver­gan­ge­nen Mona­ten habe ich als Mit­glied und Vor­sit­zen­der des Pres­by­te­ri­ums ver­sucht, die emo­tio­nal geführ­te Aus­ein­an­der­set­zung um den geplan­ten Neu­bau des Gemein­de­hau­ses zu befrie­den. Des­halb habe ich zahl­rei­che Gesprä­che geführt, an der Media­ti­on teil­ge­nom­men, die Trans­pa­renz über die Beschlüs­se des Pres­by­te­ri­ums erhöht und ver­spro­chen, ergeb­nis­of­fen zu prü­fen, ob die Reno­vie­rung des Alt­baus oder die Errich­tung eines Neu­baus die bes­se­re Lösung ist. Ich hat­te gehofft, dass sich die ver­un­si­cher­ten Gemein­de­glie­der kon­struk­tiv der Aus­ein­an­der­set­zung um Lösungs­an­sät­ze für die drän­gen­den demo­gra­phi­schen Her­aus­for­de­run­gen der Gemein­de stellen.

Die­ses Bemü­hen um eine sach­li­che Aus­ein­an­der­set­zung ist geschei­tert. Wäh­rend sei­tens des Pres­by­te­ri­ums alle Abspra­chen ein­ge­hal­ten wur­den, haben die Wort­füh­rer der Oppo­si­ti­on mehr­fach gegen die getrof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ver­sto­ßen. Auch wenn ich die Beden­ken der Gemein­de­glie­der bezüg­lich der Gemein­de­haus­fra­ge gut nach­voll­zie­hen kann, macht es mich betrof­fen, dass unter­schied­li­che Sicht­wei­sen als Recht­fer­ti­gung für zuneh­mend aggres­si­ve und über­grif­fi­ge Hand­lun­gen u.a. gegen­über unse­rem Pfar­rer die­nen. Ich habe mei­ne Schlüs­se dar­aus gezo­gen und am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag alle Ämter in der Gemein­de niedergelegt.

Ich stel­le mir die Fra­ge: Wie soll­ten Ihrer Mei­nung nach in Zukunft Aus­ein­an­der­set­zun­gen in der Gemein­de ablau­fen? Die Zeit bis zum neu­en Jahr gibt allen Gemein­de­glie­dern Gele­gen­heit, die­se Fra­ge eben­falls für sich zu beantworten.

Unge­löst bleibt das wesent­li­che Pro­blem: die durch zu vie­le und zu alte Gebäu­de zuneh­men­de Unwucht im Haus­halt der Gemein­de. Gegen den demo­gra­phi­schen Wan­del wird auf Dau­er nie­mand anspen­den können.

Ich wün­sche mei­ner Nach­fol­ge­rin viel Gelas­sen­heit, um die schwie­ri­ge Aus­ein­an­der­set­zung in der Gemein­de zu einem mög­lichst guten und ein­ver­nehm­li­chen Ergeb­nis zu führen.“

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