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Aktion „Seebrücke Hochsauerland“ ist morgen zu Ende: Noch Platz für orangene Tücher

Arns­berg. Am ver­gan­gen Frei­tag haben Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen der See­brü­cke Hoch­sauer­land, des Cari­tas­ver­ban­des Arns­berg-Sun­dern und die Pfad­fin­der des Stam­mes Lieb­frau­en die Akti­on „Klos­ter­brü­cke zur See­brü­cke machen – für eine men­schen­ge­rech­te­re Geflüch­te­ten­po­li­tik in der Euro­päi­schen Uni­on“ gestar­tet. Die Akti­on geht an die­sem Wochen­en­de zu Ende und läuft noch bis zum mor­gi­gen Sonn­tag, 4. Oktober.

Die Bür­ger und Bür­ge­rin­nen sind auf­ge­ru­fen, ein oran­ge­nes Stück Stoff an der Klos­ter­brü­cke anzu­brin­gen und sich damit der Soli­da­ri­täts­ak­ti­on anzu­schlie­ßen. Oran­ge ist die Far­be der Ret­tungs­wes­ten und damit die Far­be der See­not­ret­tung, die ins­be­son­de­re im Mit­tel­meer ver­hin­dern möch­te, dass Geflüch­te­te auf die­sem gefähr­li­chen Flucht­weg ertrin­ken. Noch ist das Zielt nicht kom­plett erreicht, denn die orga­ne­far­be­nen Tücher hän­gen nur an einem der bei­den Brückengeländer.

„Mensch bleibt Mensch“

„Wir sehen es als ein grund­le­gen­des Recht an, Men­schen zu hel­fen, wel­che in Not gera­ten sind. Eben­falls ist es unser per­sön­li­ches und christ­li­ches Leit­bild wes­halb wir, als Mit­ar­bei­te­rin­nen des Cari­tas­ver­ban­des, dies als unse­ren Auf­trag sehen, Men­schen in Not zu hel­fen, ganz gleich wel­che Her­kunft sie haben. Ganz beson­ders lie­gen uns die vie­len Kin­der am Her­zen, wel­che der Situa­ti­on hilf­los aus­ge­lie­fert sind“, so Lea Spiller.

Die Arns­ber­ger Pfad­fin­der vom Stamm Lieb­frau­en bau­ten zum Start der Akti­on ihr gro­ßes Schlauch­boot – Frau Schrö­der genannt – auf. Fotos: Frank Albrecht

Bei der Auf­takt­ver­an­stal­tung schil­der­te Jörg Ros­tek von der See­brü­cke Hoch­sauer­land die Zustän­de im abge­brann­ten Geflüch­te­ten­la­ger Moria auf der grie­chi­schen Insel Les­bos. Er kri­ti­sier­te die Auf­nah­me­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung ange­sichts der von deut­schen Städ­ten signa­li­sier­ten Hilfs­be­reit­schaft als „abso­lut unzu­rei­chend“. Bereits 183 Städ­te haben sich mitt­ler­wei­le als „siche­ren Hafen“ ange­bo­ten, um mehr Geflüch­te­ten Schutz zu bie­ten. Geflüch­te­te zur Abschre­ckung unter men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen in Lager zu ste­cken, bezeich­ne­te Ros­tek als rück­sichts­los und niederträchtig.

„Ein Mensch hat immer das Recht, wie ein Mensch behan­delt zu wer­den. Egal ob die­ser Mensch in Dort­mund gebo­ren wur­de oder in Damas­kus. Ob in Chem­nitz oder in Cara­cas. Ob in Arns­berg oder in der afgha­ni­schen Stadt Kabul. Mensch bleibt Mensch und Recht bleibt Recht“ rief Ros­tek den Zuhörer*innen entgegen.

Erfolgreicher Aktionsstart

Über 60 Arnsberger*innen waren zu den nahe gele­ge­nen Ruhr­ter­ras­sen gekom­men. Vie­le hat­ten oran­ge­nen Stoff mit­ge­bracht. Die Organisatoren*innen haben vie­le inter­es­san­te Gesprä­che mit Besucher*innen und Inter­es­sier­ten über die Akti­on, die See­not­ret­tung und das inter­kul­tu­rel­le Zusam­men­le­ben geführt.

Über die gan­ze Brü­cke ver­teilt neh­men rund 60 Per­so­nen am Auf­takt der Akti­on vor einer Woche teil. Nun läuft die Initia­ti­ve auf der Klos­ter­brü­cke am Sonn­tag aus. Fotos: Frank Albrecht

An der Klos­ter­brü­cke wur­de zudem die Bil­der­ga­le­rie „Flücht­lings­la­ger Samos“ ange­bracht. Die Fotos von Eva Hage­dor­ny kön­nen täg­lich von 9–16 Uhr betrach­tet wer­den. Die Bil­der zei­gen die kata­stro­pha­len Zustän­de in denen die Geflüch­te­ten leben müs­sen. Das Lager ist mehr als über­füllt. Dort leben nicht, wie vor­ge­se­hen, 650 son­dern 5300 Menschen.

„Wir hof­fen, dass die Klos­ter­brü­cke bis zum 04. Okto­ber in einem leuch­ten­den Oran­ge erstrahlt und sind uns sicher, dass sich die Arns­ber­ger offen, tole­rant und hilfs­be­reit zei­gen“, so Eva Hage­dor­ny und Lea Spiller.

(Quel­le: See­brü­cke Hoch­sauer­land / Fotos: Frank Albrecht)

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