Oeventrop. Nach der erfolgreichen Ausstellung zur Geschichte von Industrie und Handwerk in Oeventrop im vergangenen Herbst plant der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop (AKO) auch für dieses Jahr wieder eine Ausstellung. Aus Anlass des 50. Todestages des Oeventroper Malers Hermann Springborn soll vom 9. bis 16.November eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk in der Aula der Grundschule Dinschede präsentiert werden.
Bilder mit Motiven aus Oeventrop, Freienohl, Rumbeck und Arnsberg noch gesucht
Für zahlreiche Bilder, insbesondere Blumen und Landschaftsmotive, haben deren Eigentümer dem AKO bereits die Zusage gegeben, diese für den Zeitraum der Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Gesucht werden jetzt vor allem noch Bilder mit Motiven aus Oeventrop, Rumbeck, Arnsberg und Freienohl. An Stelle des Original-Bildes wird auch gerne ein Digital-Foto hiervon entgegen genommen. Wer hier weiter helfen kann, möge sich bitte per E‑Mail unter info@oeventrop.de melden. Kontaktadressen:
Ludwig Hoppe 02937 354, Gerhard Keßler 02937 450 und Johannes Decker 02937 968144
Bereits 1989 gab es im Arnsberger Sauerland-Museum eine Ausstellung zu Leben und Werk von Hermann Springborn. Zu den damals ausgestellten Gemälden liegen ausnahmslos Fotos vor. Es ist deshalb nicht erforderlich, dass sich diejenigen Personen, die die Bilder vor 25 Jahren zur Verfügung gestellt haben, noch einmal beim AKO melden. Der AKO bedankt sich bereits jetzt ganz herzlich bei allen, die die Ausstellung durch die Ausleihe von Bildern erst ermöglichen.
Das Leben von Hermann Springborn (Quelle. Wikipedia)
-
Hermann Springborn wurde am 4. Juli 1905 in Freiburg im Breisgau geboren. Seine Kindheit erlebte er in Kempen am Niederrhein, wo er sich zum Anstreicher und Maler ausbilden ließ. Daraufhin spezialisierte er sich auf dekorative Arbeiten für Festdekorationen und Bühnenbilder. Auch war er als Plakatmaler tätig und zeichnete Karikaturen für niederrheinische Zeitungen. Er war auch ein engagierter Radrennfahrer und veröffentlichte Karikaturen zum Thema Radsport. - 1936 begegnete er dem rheinischen Maler Max Clarenbach und bald darauf Julius Paul Junghanns, welche beide sein Talent erkannten, ihn ermutigten, förderten und anleiteten.
- Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs war Springborn Soldat bei der Luftwaffe. Jedoch erkrankte er 1940 an Tuberkulose und wurde in das Reserve-Lazarett Oeventrop, das ehemalige Missionshaus der Missionare vom Hl. Herzen Jesu, eingeliefert. Hier begann er mit seinen Landschaftsmalereien Sauerländischer Landstriche, was vom Oberfeldarzt Neuenzeit gefördert wurde, welcher ihm nach Möglichkeit Malutensilien und Farben besorgte. Mehrfach besuchte Springborn, teilweise für mehrere Wochen, seine Heimat Kempen, wo er viele niederrheinische Landschaften auf Leinwand brachte.
- 1943/44 beteiligte sich Springborn an der „Großen Westfälischen Kunstausstellung“ in Dortmund und Hagen.
- Später war er auf der „Ersten südwestfälischen Kunstausstellung der Nachkriegszeit“ vertreten, welche 1945/46 im Sauerland-Museum in Arnsberg stattfand. 1946 wurde er in die „Datenbank der Rheinisch-Westfälischen Künstler“, Katalog-Nr. 28 aufgenommen.
- Sein Oeventroper Werkstatt-Atelier in der Nachkriegszeit befand sich in der alten Stemann’schen Kegelbahn. Selten malte er auf teurer Leinwand. Meist wurden die Ölfarben auf Sperrholz oder Karton aufgetragen. Viele Bilder überreichte er noch ungetrocknet anlässlich verschiedener Feierlichkeiten. Springborns Bilder waren nicht teuer. Häufig tauschte er sie gegen Naturalien und Malutensilien ein, nach der Währungsreform gegen Deutsche Mark. So hängen viele Bilder von ihm in sauerländischen Gasthöfen.
- 1948 begegnete er Söchtig aus Meerbusch, der Springborn in der Landschaftsmalerei und in der Sparte der Blumenstillleben beeinflusste. Weiterhin zeichnete er auch Karikaturen.
- Am 13. Januar 1964 starb Springborn in Oeventrop an den Spätfolgen seines Kriegsleidens. Sein letztes Bild, eine Sauerland-Landschaft in Öl konnte er nicht mehr vollenden. Er war verheiratet und hatte mindestens eine Tochter.
- Vier Jahre und fünf Monate nach seinem Tod erhielt der Maler Hermann Springborn posthum die offizielle Anerkennung als Kunstmaler und wurde an der Folkwangschule in Essen zum Studium zugelassen.
- Springborn erreichte vorrangig regionale Bekanntheit in Nordrhein-Westfalen. Seine Gemälde, vielfach im Privatbesitz, hängen u.a. in der Südwestfälischen Galerie im Museum Holthausen, im Kramer-Museum Kempen und im Sauerland-Museum Arnsberg.