Arnsberg/Reigern. Unter dem Titel „Wir klären auf“ erlebten die kleinen und großen Gäste der Arnsberger Akademie 6 bis 99 kürzlich auf dem Kläranlagengelände des Ruhrverbandes in Sundern-Reigern eindrucksvolle Stunden. Der Abwassermeister Rolf Henneke führte seinen Gäste durch die seit 2004 betriebene hoch moderne Biologische Kläranlage. Mit dem Film „Leon auf der Spur des Abwassers“ gewährte er einen ersten spannenden Blick hinter die Kulissen der Logistik der Abwasserreinigung.
Wie wird schmutziges Wasser wieder sauber?
In der Kläranlage erkennt man die Lebensgewohnheiten der Menschen, deren Abwasser gereinigt werden muss. So erzählt er den staunenden Gästen: „Duschen, waschen und Toilettengänge z.B. passieren an den Wochenenden viel später als an Werktagen, an denen es heißt früh aufzustehen und zur Arbeit oder zur Schule zu gehen. Das merken wir hier“. Im gleichen Atemzug erklärte er zum Leidwesen der Kläranlagen und deren Mitarbeiter, dass Essensreste und alles, was einfach per Toilettenspülung in das Abwasser gelangt als großes Entsorgungsproblem. „Essensreste ziehen Ungeziefer an, Haare und Q‑Tips verstopfen Rohre und Pumpen. Das gehört dort nicht rein!“
Handys aus auf dem Faulturm
Verständlich! Die Akademie-Gäste verstehen genau, worauf es ankommt. „Nun gilt es die Nasen zuzuhalten, denn der so genannte „Rechen“ ist die erste Anlaufstelle für das eingehende Abwasser“, lädt Herr Henneke in die Reinigungsanlage, die die ersten Grob- und Störstoffe entfernt, ein. Weiter geht es über den „Sandfang“ über das Vorklärbecken zum Belebungsbecken, in dem eine Vielzahl von Mikroorganismen die im Abwasser gelösten Schmutzstoffe biologisch abbauen, um dann im Nachklärbecken den weiteren Schlamm vom gereinigten Abwasser zu trennen. Bevor alle auf den Faulturm steigen, heißt es „ Handys auszuschalten!“ Durch das im Faulturm produzierte Methangas ist dies ein “Explosionsgefährdeter Bereich“ , warnte Henneke. „Nach rund 30 Tagen ist der hier eingepumpte Schlamm ausgefault und wird zur späteren Entwässerung vorbereitet“. Die für den Faulungsprozess erforderliche Temperatur von 37 Grad wird durch die Abwärme eines Blockheizkraftwerks (BHKW) erzeugt. Im BHKW wird das im Faulturm produzierte Methangas von einem Baggermotor angetrieben, verstromt. Ein Ohren betäubenden Lärm im Inneren dieses kleinen Kraftwerkes. Akademie 6 bis 99. Hier erleben die Gäste „mit Haut und Haaren“, wie unser Leben funktioniert.
„Wasser ist Leben“
Jung und Alt löchern die Experten mit ihren Fragen. Nach einer mehr als zweistündigen Führung verlassen die Gäste die Anlage mit der Erkenntnis, wie wichtig es ist, Wasser möglichst wenig zu verschmutzen und wie aufwendig es ist, dieses wieder so aufzubereiten, dass es dem natürlichen Kreislauf, der Röhr und der Ruhr wieder zugeführt werden kann. “Wasser ist Leben“. Eine hoch interessante und sehr informative Veranstaltung ist zu Ende. Dem Ruhrverband und seinem engagierten ein herzliches „Dankeschön“.
2015 geht es weiter
Weiter geht es in der Akademie 6 bis 99 im im Frühjahr 2015 mit folgenden Themen:
- Samstag, 24. Januar 2015, 8.30 bis 18.00 Uhr – Fahrt zum Rodelweltcup in Winterberg
- Samstag. 14. März 2015, 10.30 bis 12.00 Uhr – „Oh haste Töne“, Besuch der Musikschule HSK, Apothekerstraße 6, 59821 Arnsberg
- Samstag, 9. Mai 2015, 10.30 bis 12.00 Uhr – Die Polizei zu Besuch…, Foyer des Berufskollegs am Eichholz;, Féauxweg 24, 59821 Arnsberg
Text: Doro Müller