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AfD mit Antrag gegen „Stolpersteine“ gescheitert

Künstler Gunter Demnig - hier auf dem Arnsberger Steinweg - hat schon in rund 1000 Städten seine Stolpersteine im Pflaster verlegt, um an Holocaust-Opfer zu erinnern, die in der Nähe gelebt haben. (Foto: Jens Hahnwald)
Künst­ler Gun­ter Dem­nig – hier auf dem Arns­ber­ger Stein­weg – hat schon in rund 1000 Städ­ten sei­ne Stol­per­stei­ne im Pflas­ter ver­legt, um an Holo­caust-Opfer zu erin­nern, die in der Nähe gelebt haben. (Foto: Jens Hahnwald)

Arns­berg. Die AfD ist mit ihrem Antrag gegen Stol­per­stei­ne in Arns­berg geschei­tert. Da der Antrag nicht frist­ge­recht ein­ge­gan­gen war, hät­te er im Kul­tur­aus­schuss nicht bera­ten wer­den brau­chen. Die ande­ren Par­tei­en – CDU, SPD, Grü­ne, FDP und Lin­ke – waren sich aber einig, dar­über auch inhalt­lich abstim­men zu las­sen. Dabei wur­de deut­lich, dass die AfD mit ihrer Posi­ti­on völ­lig iso­liert dasteht. Die übri­gen Par­tei­en stimm­ten der Fort­füh­rung des Stol­per­stein­pro­jekts auch in Arns­berg ein­stim­mig zu und erteil­ten damit dem AfD-Vor­stoß eine kla­re Absage.

Breite Akzeptanz auch in Arnsberg

Die SPD-Mit­glie­der im Aus­schuss für Kul­tur, Wei­ter­bil­dung und Sport hat­ten das The­ma Fort­füh­rung des Stol­per­stein­pro­jekts in Arns­berg auf die Tages­ord­nung set­zen las­sen, um anzu­re­gen, wei­te­re Stol­per­stei­ne vor Häu­sern von Holo­caust­op­fern zu ver­le­gen. „Die Stol­per­stei­ne des Künst­lers Gun­ter Dem­nig sind neben den gro­ßen Gedenk­ta­feln ein wich­ti­ger Bestand­teil der Erin­ne­rungs­kul­tur zum Geden­ken an die jüdi­schen Opfer des Holo­caust und alle Ver­folg­ten des Nazi-Regimes in unse­rer Stadt,“ betont Gerd Stütt­gen (SPD). Erfreu­lich sei, dass schon im Vor­feld von ver­schie­de­ner Sei­te die Spen­den­be­reit­schaft für wei­te­re Stei­ne signa­li­siert wor­den sei. Dies zei­ge, dass das Pro­jekt auch in Arns­berg auf brei­te Akzep­tanz gesto­ßen sei. Für die ande­ren Frak­tio­nen über­ra­schend hat­te die AfD-Frak­ti­on nur weni­ge Stun­den vor der Sit­zung einen Antrag vor­ge­legt wur­de, das Pro­jekt einzustellen.

Verbeugung vor den Opfern

„Der AfD-Antrag greift die Posi­ti­on der frü­he­ren Zen­tral­rats­vor­sit­zen­den Char­lot­te Knob­loch auf, wonach die Stol­per­stei­ne dazu füh­ren, dass die Opfer erneut mit Füßen getre­ten wer­den. Es ist rich­tig, dass die­se Kri­tik von eini­gen geteilt wird. Dies ist ein Grund, wes­halb es in Mün­chen bis heu­te kei­ne Stol­per­stei­ne gibt. Aber die Stadt ist ein abso­lu­ter Ein­zel­fall,“ erläu­tert Jens Hahn­wald vom SPD-Frak­ti­ons­bü­ro. „Der Antrag ver­gisst zu erwäh­nen, dass es auch in der jüdi­schen Gemein­schaft, etwa von Die­ter Grau­mann oder Josef Schus­ter arti­ku­liert, gewich­ti­ge Stim­men gibt, die das Pro­jekt befür­wor­ten. Mitt­ler­wei­le betei­li­gen sich deut­lich mehr als 1000 Städ­te und Gemein­den im In- und Aus­land an dem größ­ten dezen­tra­len Mahn­mal­pro­jekt. Für die Befür­wor­ter ist die Grund­idee der Stol­per­stei­ne über­zeu­gen­der als die Kri­tik dar­an. Den maschi­nen­mä­ßig getö­te­ten Opfern der KZ’s wird sozu­sa­gen das indi­vi­du­el­le Ein­zel­schick­sal ent­ge­gen­ge­stellt. Durch die Mes­sing­plat­te wer­den die Men­schen neu­gie­rig gemacht und sind beim Lesen qua­si dazu gezwun­gen, sich vor den Opfern zu verbeugen.“

Säubern der Steine als Geschichtsstunde

Nicht nach­voll­zieh­bar sei auch das Argu­ment der AfD, dass Stol­per­stei­ne Schmie­re­rei­en aus­ge­setzt sei­en, so Hahn­wald. „Sicher sind sie das. Aber die Gefahr des Van­da­lis­mus an Gedenk­ta­feln oder ‑stei­nen ist deut­lich grö­ßer. Die Ver­schmut­zung durch Stra­ßen­dreck lässt sich im Übri­gen durch Säu­bern ent­fer­nen. In Hüs­ten wur­de das zuletzt vom ört­li­chen Hei­mat­bund initi­iert und päd­ago­gisch betreut von Schul­klas­sen durch­ge­führt. Das Säu­bern der Stei­ne wur­de so zu einer Lehr­stun­de über die dun­kels­ten Kapi­tel der ört­li­chen Geschichte.“

 

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