Arnsberg. Die Fraktion der AfD, mit zwei Stimmen im Rat vertreten, hat beantragt, aktuell keine Veränderungen der Schulstandorte und keinen Umzug der Schulen vorzunehmen. Das Thema steht auf der Tagesordnung von Schulausschuss am 3. März, Haupt- und Finanzausschusses am 4. März und Rat am 11. März.
„Angekündigte Alternativen blieben aus“
Fraktionssprecher Jürgen Antoni schreibt in einem Vorwort zum AfD-Antrag: „Die Ratsfraktion der Alternative für Deutschland, AfD, im Rat der Stadt Arnsberg, erkennt die Bemühungen der Stadt Arnsberg, des Fachbereichs Schule, zur neuen Schullandschaft der weiterführenden Schulen an und hat sich intensiv mit der Verwaltungsvorlage auseinandergesetzt. Die zuvor, Seitens der Verwaltung angekündigten Alternativen, blieben allerdings aus. Ebenso fanden die Einwände der betroffenen Schulen keine Niederschrift in der Umsetzung der Verwaltungsvorlage. In die Überprüfung seitens der AfD-Ratsfraktion sind desweiteren die schriftlichen Stellungnahmen, Infoschreiben der betroffenen Schulen und Schulpflegschaften sowie von Förderverein und Angaben aus persönlichen Gesprächen mit Betroffenen eingeflossen.“
„Notfalls Schüler ablehnen“
In der Begründung des Antrags schreibt Antoni: „In der Realschule Arnsberg existieren 30 Klassenräume, zwei Varielbauräume und neun Fachräume. Davon benötigt die Realschule 12 Klassenräume für die Jahrgänge acht, neun und zehn. Die Sekundarschule für den Jahrgang 5, vier Räume, für den Jahrgang 6, fünf Räume und für den Jahrgang 7, sechs Räume. In der Summe 15 Klassenräume. Bei der Beibehaltung der beantragten Vierzügigkeit stünden, selbst wenn die Varielbauräume nicht mit in die Berechnung einbezogen werden, ausreichend Klassenräume zur Verfügung. Gegebenenfalls müssen Schüler aus umliegenden Gemeinden abgelehnt werden.“
Aus Sicht er AfD bietet diese Alternative folgende Vorteile:
- Ein Umzug ist nicht notwendig. Es können alle Schüler an ihrem gewohnten Ort unterrichtet werden, da kein Ortswechsel erfolgen muss.
- Die Realschüler müssen nicht in das Hauptschulgebäude wechseln.
- Die Hauptschüler müssen nicht zur Petri-Schule nach Hüsten wechseln.
- Der Schulfrieden bleibt gewahrt.
- Entgegen der, in der Verwaltungsvorlage genannten, „besseren Differenzierungsmöglichkeiten“ ist die Unterrichtsdifferenzierung in den verbliebenden Jahrgängen neun und zehn der Hauptschule nur sehr gering.
- Im Jahrgang zehn wird überhaupt nicht differenziert, im Jahrgang neun lediglich in Englisch und Mathematik.
- Aber eben auch diese genannten Differenzierungsmöglichkeiten bestehen nicht, da man die Hauptschulen ja als selbständige Einheit erhalten will.
- Die angegebenen Kosten der Finanzierung der notwendigen Umbauten in der Petri-Schule und der Theodor-Heuss-Schule in Höhe von 200.000 Euro entfallen und könnten an anderer Stelle eingesetzt werden.
- Die angegebenen Kosten für die Schülerbeförderung der Hauptschüler zur Petri-Schule nach Hüsten, von zunächst 40.000 Euro jährlich, entfallen und könnten an anderer Stelle eingesetzt werden.
- Drohende Rückzahlungen von Fördergeldern des Landes, die in die drei, jetzt auslaufenden Haupt- und zwei Realschulen im Rahmen der Programme „Zukunft, Bildung und Betreuung“ sowie das „1000-Schulen-Programm“ geflossen sind, müssen nicht zurückgezahlt werden, wobei hierzu noch verlässliche und verbindliche Aussagen der Verwaltung ausstehen und Seitens der AfD-Fraktion erwartet werden.
- Ein kostenintensiver Rückbau der Theodor-Heuss-Schule, die erst vor ca. 6 Jahren für rund 2,3 Millionen Euro umgebaut wurde und nunmehr auf die Belange der Hauptschule ausgerichtet werden müsste, entfiele ebenso.
Jürgen Antoni
Fraktionssprecher der Alternative für Deutschland, AfD,
im Rat der Stadt Arnsberg