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70. Todestag: Regierungspräsident Vogel würdigt Franz Stock

Arnsberg/Neheim. Aus Anlass des 70. Todes­ta­ges von Franz Stock hat Regie­rungs­prä­si­dent Hans-Josef Vogel die her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen des in Arns­berg gebo­re­nen West­fa­len für die deutsch-fran­zö­si­sche Aus­söh­nung und euro­päi­sche Eini­gung gewür­digt. Franz Stock habe die­se durch sein muti­ges Han­deln in den Nazi-Gefäng­nis­sen des von den Deut­schen besetz­ten Paris und nach dem Krieg im Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger von Char­tres erst mög­lich gemacht.

Wegbereiter des geeinten und friedlichen Europas

„Wir fei­ern in die­sem Jahr das 55-jäh­ri­ge Jubi­lä­um des Ély­sée-Ver­trags, der die deutsch-fran­zö­si­sche Freund­schaft begrün­det. Der Ver­trag wur­de am 22. Janu­ar 1963 von Kon­rad Ade­nau­er und Charles de Gaul­le im Pari­ser Ély­sée-Palast unter­zeich­net. Zuvor hat­te es 400 Jah­re lang im Schnitt alle 15 Jah­re Krieg zwi­schen Deutsch­land und Frank­reich gege­ben. Der geis­ti­ge Weg­be­rei­ter die­ser neu­en Freund­schaft von Fran­zo­sen und Deut­schen war ein Nord­rhein-West­fa­le: Franz Stock aus Arns­berg, des­sen 70. Todes­tag wir am 24. Febru­ar 2018 begehen. 

Franz Stock (1904 – 1948)

Der fran­zö­si­sche Staats­prä­si­dent und der NRW-Minis­ter­prä­si­dent erin­ner­ten jetzt an die her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen von Franz Stock – Ema­nu­el Macron in einer Rede zu Beginn des Jah­res und Armin Laschet mit dem Besuch des Eltern­hau­ses von Franz Stock in Arns­berg, wo er sich mit des­sen jüngs­ter Schwes­ter The­re­sia Stock und Ver­tre­tern des Franz-Stock-Komi­tees traf.

Franz Stock wirk­te im Paris der deut­schen Beset­zung als katho­li­scher Pries­ter. Er ging in die Pari­ser Nazi-Gefäng­nis­se, rede­te mit den Gefan­ge­nen und Gei­seln der Nazis. Er stell­te heim­lich Ver­bin­dun­gen zu ihren Fami­li­en her, schmug­gel­te Kas­si­ber, brach­te Bücher und Essen trotz Ver­bot und Gewalt­an­dro­hung der deut­schen Gestapo. 

Franz Stock stand auf der Sei­te der zum Tode Ver­ur­teil­ten. Unter ihnen waren die Bes­ten Frank­reichs, die Ange­hö­ri­gen des fran­zö­si­schen Wider­stands. Er beglei­te­te sie zu den Todes­pfäh­len der Hin­rich­tungs­stät­te auf dem Mont-Valé­ri­en. Er muss­te zuse­hen, wie sie ermor­det wur­den. Tau­send­fach. Die Ermor­de­ten aber wuss­ten, Franz Stock war bei ihnen. Er ver­riet ihren Ange­hö­ri­gen die Beer­di­gungs­or­te. Franz Stock infor­mier­te, trös­te­te, ermu­tig­te ihre Fami­li­en und warn­te ande­re fran­zö­si­schen Wider­stands­kämp­fer vor dro­hen­den Gefahren.

Regie­rungs­prä­si­dent Hans-Josef Vogel

Die Fran­zo­sen gaben „ihrem“ Abbé Franz Stock die Bezeich­nung „L’Ar­ch­an­ge en enfer – Der Erz­engel in der Höl­le“. Vie­le Wider­stands­kämp­fer wie Edmond Miche­let, Jean de Pan­ge, Robert d´Harcourt, Gabri­el Péri und Hono­ré d’Es­ti­en­ne d’Or­ves erwie­sen Franz Stock die Ehre. Der Platz vor dem „Mémo­ri­al de la France com­bat­tan­te“ auf dem Mont-Valé­ri­en, das an den Wider­stand der Fran­zo­sen gegen die deut­sche Besat­zungs­macht erin­nert, trägt heu­te sei­nen Namen.

Nach dem Zwei­ten Welt­krieg ging Franz Stock in das fran­zö­si­sche Lager deut­scher Kriegs­ge­fan­ge­nen in Char­tres. Er half wie­der, min­der­te Elend. Er orga­ni­sier­te für Hun­der­te eine gym­na­sia­le Ober­stu­fe, ein Theo­lo­gie­stu­di­um und das größ­te Pries­ter­se­mi­nar der Welt: das „Sta­chel­draht­se­mi­nar“ von Chartres. 

Franz Stock starb am 24. Febru­ar 1948 plötz­lich und uner­war­tet – kei­ne 44 Jah­re alt. Sei­ne Grab­stät­te befin­det sich heu­te in der Kir­che Saint Jean Bap­tis­te in Chartres.

Im Nazi-Paris leg­te Franz Stock die Grund­la­ge für die deutsch-fran­zö­si­sche Ver­söh­nung und schuf damit die zen­tra­le Vor­aus­set­zung für ein fried­fer­ti­ges und frei­es Europa.

Im Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger orga­ni­sier­te er auf deut­scher Sei­te die Bil­dung für die­ses neue Euro­pa. Franz Stock ist einer der ganz Gro­ßen unse­res Landes.

Die katho­li­sche Kir­che hat zu Recht das Selig­spre­chungs­ver­fah­ren eröffnet.“

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