Voßwinkel. Am 1. April konnte die Voßwinkelerin Bärbel Hüffer ihr 60-jähriges Dienstjubiläum begehen. Alles begann 1959 mit einem Gedicht. „Es war im Februar 1959, und zwar bei einem Schulleiterwechsel in unserer Voßwinkeler Volksschule“, erinnert sich Bärbel Hüffer (74) an jenen denkwürdigen Tag. Die damals 14-jährige Schülerin sollte ein Gedicht vortragen. Unter den Zuhörern befand sich Gemeinderatsmitglied Max von Boeselager, der spätere Amtsbürgermeister des Amtes Hüsten. Der zeigte sich so beeindruckt von Bärbel, dass er sie kurzerhand zum Vorstellungsgespräch einlud und sie am nächsten Tag als „Rentei-Lehrling“ einstellte.
Langjährige Büroleiterin arbeitet auch noch mit 74
„60 Jahre später könnten Sie, lieber Frau Hüffer, aber auch wir als Familienunternehmen, dankbarer nicht sein“, begann Ildikó von Ketteler, Enkelin des Max von Boeselager, ihre Ansprache anlässlich der Feierstunde. „Denn“, so die Architektin weiter, „es war keineswegs immer klar, dass aus der dreijährigen Lehrzeit eine solche Erfolgsgeschichte über mittlerweile sechs Jahrzehnte werden sollte.“ „Zwischendurch spielte ich mal mit dem Gedanken, ins Lehramt zu wechseln“, ergänzt die Jubilarin schmunzelnd. Aber dann ging alles Schlag auf Schlag. Bärbel erhielt die Möglichkeit, ein Grundstück günstig zu erwerben, heiratete, baute ein Haus und bekam zwei Söhne.
„Es war auch für heutige Verhältnisse ziemlich innovativ, dass sich das Arbeitsverhältnis zwischen uns immer ganz selbstverständlich an die persönlichen Lebensumstände von Bärbel Hüffer angepasste“, fasst die heutige Chefin der Höllinghofener Betriebe Ildikó von Ketteler zusammen. Bärbel Hüffer kann heute im Forstbetrieb von Ketteler-Boeselager eine beeindruckende Karriere vorweisen. Bis zu ihrem Renteneintritt im Jahr 2012 war sie in der Rentei als Büroleiterin tätig. Heute arbeitet sie einen Tag pro Woche in der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung sowie im „family office“.