Arnsberg. Der Blickpunkt hat allen vier Bürgermeisterkandidaten sechs gleichlautende Fragen gestellt und um 3 x 6 Antworten gebeten. Auch wurde jeder Kandidat gebeten, neben einem Porträt ein Foto eigener Wahl aus dem privaten Bereich zur Verfügung zu stellen. Hier Antworten und Fotos von Reinhard Wilhelm. Der 45-jährige Rechtsanwalt und Rechtsassessor ist Kandidat der Familienpartei.
Drei Gründe, warum ich gerne in Arnsberg lebe.
Ich habe hier ein schönes Haus mit Garten an der Ruhr und einem Wintergarten mit Blick auf die Altstadt.
Die Infrastruktur mit den guten Schulen ist gut.
Die Stadtteile sind schön und abwechslungsreich.
Drei Gründe, warum ich Politik machen will.
Das Amt des Bürgermeisters ist vorrangig ein Verwaltungsamt. Der Stadtrat ist für die Politik vorrangig zuständig und entscheidet. Trotzdem will ich Politik machen, bzw. beeinflussen, weil dies in der Demokratie ohnehin eine Bürgerpflicht ist. Je mehr Bürger Politik gestalten oder kontrollieren, desto eher lässt sich sog. Lobbyismus, Klüngel / Filz und Korruption verhindern. Politik ist die Ausübung von Gestaltungsmacht.
Politik ist eine spannende und anspruchsvolle Mischung aus Kreativität, Strategie und Repräsentanz und macht letztlich auch Spaß.
Ich will mit der Politik Veränderungen und frischen Wind in das Stadtleben bringen.
Drei Dinge, die ich in Arnsberg unbedingt verändern will.
Die Stadt Arnsberg soll vom Label der Bertelsmann-Stiftung „stark alternd“ herunter kommen. Die Familienpolitik soll in den Mittelpunkt rücken. Hilfen beim Eigentumserwerb, ausreichende und günstigere KiTa und KiGa-Plätze müssen geschaffen werden.
Vernünftige und gute Ausländer sollen von ihren guten Perspektiven in Arnsberg wissen. Die Möglichkeiten des Aufenthaltsgesetzes sollen für diese Zuwanderer intensiv ausgeschöpft werden. Wer hier in Mangelberufen mit arbeiten will, begabt und gewillt ist, der soll von Anfang an intensiv über das Ausländeramt und die Jobbörse gefördert werden. Das Ausländeramt wird unter dem Gesichtspunkt intensiver mit Flüchtlingsbetreuern und Initiativen zusammen arbeiten.
Es wird ein digitaler Bürgerrat eingerichtet, der die Bürger über Anträge an den Gemeinderat, Beschwerden und Anregungen, über Tagesordnungen nebst Anlagen des Stadtrates und der Bezirke umfassend informiert. Fraktionen, Beiräte, Verwaltungen und Verbände sollen auf dieser Plattform Stellungnahmen abgeben. Bürger sollen sich dazu äussern können. Die Bürger erfahren, wo ihre Anträge geblieben sind. Es sollen über diese Plattformen später, wenn die Resonanz ausreichend ist, Abstimmungen erfolgen können, die die Ratsfrauen und ‑herren in ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen sollten. Der digitale Bürgerrat hilft die Bürger bei der Einleitung von Bürgerbegehren, Einwohneranträgen. Neue Parteien und neue aktive Bürger bekommen Hilfestellungen bei der Sammlung von Unterstützerunterschriften für die Kandidatur im Stadtrat oder zum Bürgermeisteramt.
Drei Gründe, warum ich ein guter Bürgermeister wäre.
Ich bin für den höheren allgemeinen Verwaltungsdienst als Volljurist und Rechtsanwalt qualifiziert. Verwaltung und Stadtrat werden mich als langjährigen Volljuristen ernst nehmen müssen.
Als Zugezogener kenne ich Arnsberg sowohl aus der Distanz als auch als langjähriger Einwohner. Aus der Distanz sieht man einige Probleme, aber auch etliche Problemlösungen deutlicher. Als langjähriger Einwohner sieht man zugleich den Rahmen und die Strukturen, in dem die Problemlösungen stattfinden müssen, deutlicher.
Ich bin völlig unabhängig und kann die Ausübung des Amtes ganz dem Wohle aller Bürger ausgewogen ausrichten. Den Wahlkampf zahle ich nahezu komplett selber. Die weiteren Spender haben keinerlei Erwartungen bezüglich meiner Amtsführung. Ich würde als Bürgermeister keinem Spender, keinem Netzwerk, keiner Partei im Stadtrat, keinem Schützenfest irgendetwas schulden.
Drei Sätze an oder über meine drei Mitbewerber.
Von meiner Seite aus wird es ausschließlich einen sachlichen Wahlkampf geben. Alle Kandidaten können sich mit mir auf sachlicher Ebene in Debatten messen. An persönlichen Auseinandersetzungen nehme ich jedoch nicht teil.
Drei Dinge, die ich abseits von Politik und Arbeit gerne mache.
Ich wandere mit meinen Kindern und meinen Hunden gerne in der Natur, insb. in den Alpen.
Ich fotografiere gerne.
Ich administriere und programmiere gerne, u.a. mit Linux.