Arnsberg. Strom- und Wasseranschluss sind gelegt, die Straßen rundherum sind fertig – vieles ist möglich im noch leeren neuen Kreisverkehr an der Kreuzung von Clemens-August-Straße mit Rumbecker Straße und Brückenplatz und könnte jetzt verwirklicht werden. Doch Kultur-Fachbereichsleiter Peter Kleine erklärte im Bezirksausschuss klipp und klar: „Ein handfestes Projekt haben wir momentan noch nicht.“ Die SPD hatte den Punkt auf die Tagesordnung setzen lassen, in Sorge, es könnte eine Entscheidung im stillen Kämmerlein fallen, ohne Beteiligung von Bezirksausschuss und Bürgern.
Bürgermeister für qualitativ hochwertige Kunst
Bei der Straßeneinweihung vor einem halben Jahr hatte der Bürgermeister gesagt, der Kreisverkehr solle eine Plattform sein für qualitativ hochwertige Kunst. Was Peter Kleine unterstützt. Wenn man hier, an prominenter Stelle in der Mitte mehrerer Sichtachsen, eine neue Marke setze, könne man den im Ortsteil Arnsberg eingeschlagenen Weg mit hochwertiger Kunst weiter verfolgen.
Alte Lok, Vereinswappen oder Jugendprojekt
Doch es gibt auch andere Vorstellungen. In der Sitzung wurde der Vorschlag eines Leserbriefschreibers aufgegriffen, die alte Werkslok der Kartonfabrik hierhin zu versetzen. Ein Politiker schlug auch vor, ein wie auch immer gestaltetes Gebilde zu schaffen, an dem alle Vereine der Stadt ihr Wappen anbringen können. Das habe mit Kunst aber nichts mehr zu tun, antworte Kirsten Minkel, die Leiterin des Kulturbüros. Auch dem Vorschlag, ein Jugendprojekt den Kreisverkehr gestalten zu lassen, fand sie nicht zielführend. Sie finde Jugendprojekte zwar spannend, bezweifele aber, das dabei ein Werk mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus geschaffen werden könne. Und diese Strahlkraft in die Region, das sei der Qualitätsanspruch, den Arnsberg haben müsse, wenn es sich selbst als Kulturhauptstadt der Region sehe. Und zum Thema Qualität sagte sie, wenn man gutes Brot wolle, gehe man zum Bäcker, wenn man also gute Kunst wolle…
„Auch der Diskurs ist wichtig“
Auf die Frage aus dem Ausschuss, ob es denn schon Künstler gebe die sich für das Projekt interessierten, sagte Peter Kleine: „Für Geld gibt es immer Künstler.“ Geld ist allerdings zumindest im städtischen Haushalt nicht eingeplant. Kleine sicherte die von der SPD geforderte Transparenz zu, den auch der Diskurs sei wichtig bei diesem Projekt, und kündigte an, dass es bei der nächsten Kulturausschusssitzung am 10. Mai möglicherweise schon Neuigkeiten geben werde. Die Ausschussvorsitzende Marie-Theres Schennen fasste zusammen: „Wir wollen etwas, was dem Ortsteil gut tut, etwas Hochwertiges und nichts Selbstgestricktes, da ist der Satz des Bürgermeisters schon richtig.“