Sundern/Arnsberg/HSK. Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei YouTube oder illegale Film- und Musikdownloads– die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf.
Hauptschule Sundern wird WhatsApp-Nutzung untersuchen
In drei Sunderner und zwei Arnsberger Schulen gibt es jetzt Medienscouts, die ihr Wissen auch weitergeben. Medienscouts sollen Informations- und Beratungsangebote für Mitschüler und eventuell auch Eltern und Lehrer entwickeln und umsetzen. „Wir haben uns eine Unterrichtseinheit ausgedacht, die wir mit den 5. und 6. Klassen unserer Schule durchführen wollen“, erklärt Shahira Kampmann von der Hauptschule Sundern im Abschlussworkshop und erläutert die Planungen vor der ganzen Gruppe. „Eine Umfrage zur Nutzung von WhatsApp und anderen Formen von Social Media mit anschließender Excelauswertung der Ergebnisse sind unser erstes Ziel“, ergänzt ihr Mitschüler Felix Luig ihren Vortrag. Aktionen in der eigenen Schule zum Thema Medienbildung werden die Arbeit der anderen Medienscouts bestimmen. Dabei leisten die Beratungslehrer die Unterstützung der Scouts mit hohem Engagement und auf Augenhöhe mit den Schülern.
54 Schüler und 18 Lehrer qualifiziert
54 und Schüler und 18 Lehrer haben jetzt ihr Zertifikat als ausgebildete Medienscouts bzw. Beratungslehrer für Medienscouts von den Referenten der Landesanstalt für Medien, Daniel Heinz und Christian Möser, erhalten. Damit werden neben den bereits in 2013 von der Landesanstalt für Medien ausgebildeten sechs Schulen im HSK auch das Mariengymnasium Arnsberg, das St.-Ursula-Gymnasium Neheim, die Städtische Realschule Sundern, die Hauptschule Sundern, das Städtische Gymnasium Sundern, die Realschule Eslohe, die Christine-Koch-Hauptschule Eslohe, die Sekundarschule Olsberg und die Roman-Herzog-Schule Brilon in einem Netzwerk verbunden sein.
Regelmäßiger Austausch
Koordiniert wird das Projekt von Anke Westermann vom Regionalen Bildungsbüro des Hochsauerlandkreises. „Im Laufe des Kalenderjahres 2015 wurden vier Schüler und zwei Lehrkräfte jeder Schule in fünf Qualifizierungsworkshops zu den Themen „Internet und Sicherheit“, „Social Communities“, „Computerspiele“ und „Handy“ ausgebildet. Auch die wichtigen Bereiche „Kommunikationstraining“, „Beratungskompetenz“ und „Soziales Lernen“ nehmen dabei einen großen Stellenwert ein“, berichtet Westermann. In einem regelmäßigen Austausch sollen die Schulen ab dem nächsten Jahr voneinander Lernen und sich weiter entwickeln. Das Regionale Bildungsbüro plant ab 2016, weiteren Schulen die Projektteilnahme anzubieten. Interessierte Schulen können sich gern an das Regionale Bildungsbüro, Mail bildungsbuero@hochsauerlandkreis.de, Telefon 02931 94–4122, wenden.