Sundern. Die Hiobsbotschaft erreichte die Sunderner Kommunalpolitiker in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Infrastruktur am Donnerstagabend: die Ortsdurchfahrt Stemel (L519) wird ab dem 24. März für elf Wochen im Zuge der Baumaßnahmen bis voraussichtlich 10. Juni voll gesperrt werden. Die Stadtverwaltung führt dazu aus: „Während der Ausführung in 2016, insbesondere im Leitungs- und Gehwegbau, ist festgestellt worden, dass im Arbeitsbereich die Anforderungen zu den Arbeitsbreiten, Fahrbahnbreiten und Sicherheitsbreiten gem. ASR 5.2 (Technische Regeln für Arbeitsstätten) nicht immer eingehalten werden konnten. In der Winterpause wurde daher ein neues Sicherheitskonzept für die anstehenden Arbeiten in 2017 in fünf aufeinander aufbauenden Arbeitskreissitzungen aufgestellt. An der Aufstellung dieses Sicherheitskonzepts waren die Stadt Sundern (Sauerland), die bauausführende Firma, das Planungsbüro, ein externer Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator für die Sicherheit auf Baustellen, die Arbeitsschutzverwaltung der Bezirksregierung Arnsberg sowie die Berufsgenossenschaft Bau beteiligt. Als wesentliches Ergebnis des neuen Konzepts wurde festgelegt, dass die Leitungsverlegearbeiten, Gehwegbau und die Fahrbahnsanierung in großen Teilen nur mit einer Vollsperrung der L 519 ausgeführt werden darf. Nur der Leitungsbau von der Einmündung ‚Zum Giebel’ bis zur Einmündung ‚Am Hölzchen’ kann unter einspuriger Verkehrsführung – wie derzeit durchgeführt – erfolgen“.
Bürgermeister Brodel: Alternativen zu teuer
Bürgermeister Brodel nahm an der Ausschusssitzung teil und verteidigte die geplante Vollsperrung. „Bei der Bemessung des v.g. Zeitraumes wurde im Zuge der Ablaufplanungen auch die Nacht- und Wochenendarbeit sowie ein Dreischichtbetrieb geprüft. Aufgrund der zu erwartenden Belastung der Stemeler Bürger (Immissionsschutz), aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen sowie aus Kostengründen wurde dies jedoch verworfen. In Absprache mit der bauausführenden Firma werden die Arbeiten während der Vollsperrung an allen Werktagen – in der Regel sechs Tage – in der Woche durchgeführt; dadurch kann die Zeit der Vollsperrung auf ein Minimum reduziert werden.“
CDU: Volkswirtschaftlicher Schaden unermesslich – eine Alternative muss her
Die CDU kritisierte sowohl in der Ausschusssitzung als auch unmittelbar im Anschluss die geplante Vollsperrung: „Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch eine solche Vollsperrung entstehen wird, ist unermesslich – es muss eine Alternative gefunden werden“. Selbst eine phasenweise Öffnung zum Berufsverkehr sei, so die Verwaltung, jedoch „zu aufwendig“. Ein gerechtfertigter Aufwand, erwiderten die Vertreter der CDU und kündigten Widerstand an.
Kommunikationsstrategie festgelegt
Die Stadtverwaltung informierte indes am Donnerstag abschließend: „Gemeinsam mit dem Bürgermeister, der Abteilung 3.2 sowie der Wirtschaftsförderin wurde eine Kommunikationsstrategie festgelegt, die einen Zeitplan hinsichtlich der Veröffentlichung der geplanten Maßnahmen beinhaltet. Demnach werden die betroffenen Gewerbetreibenden in einem Gespräch mit der Unternehmensvertretung EinsU am 8. März 2017 über die geplanten Maßnahmen informiert. Am Tag darauf wird die Öffentlichkeit im Zuge einer Pressekonferenz, an der auch Vertreter der Polizei, des Rettungsdienstes, der Feuerwehr, Straßen NRW, Planungsbüro und Bauunternehmen teilnehmen, informiert. Für die Stemeler Bürger wird eine Bürgerversammlung am 13. März 2017 in der Schützenhalle Stemel stattfinden. Darüber hinaus wird jedem Haushalt in Stemel ein Informationsschreiben über die geplante Sperrung verteilt.“
Umleitungen: L687/ L686 entlang des Sorpesees sowie Ochsenkopf
Sämtlicher Fahrzeugverkehr wird während der elfwöchigen Vollsperrung entlang des Sorpesees über L 687 und L 686 sowie in Richtung der Stadt Arnsberg über den Ochsenkopf umgeleitet.
10 Antworten
Das ist ein Schlag ins Kontor! Es geht immerhin um die Hauptschlagader für Berufsverkehr und Wirtschaft.
Das Allermindeste wäre ja, dass in arbeitsfreien Zeiten (nachts und am Wochenende) der Verkehr wenigstens einspurig mit Ampelregelung durch Stemel fließen könnte.
Natürlich wird auch gefordert werden, die Motorradsperrung über den Ochsenkopf aufzuheben mit den denkbaren Konsequenzen.
Aber auch wochentags sollte eine andere Regelung möglich sein als eine 11-wöchige Vollsperrung.
Eine Aufhebung der Sperrung für Motorräder auf dem Ochsenkopf wäre ja vollkommen kontraproduktiv. Wenn dort mehr Verkehr herrscht und dann auch noch die durchgeknallten Motorradraser – dann sind schwere Unfälle vorprogrammiert.
Falls es so ist .…
Bitte mal über eine Änderung der Vorfahrtsregelung in Amecke denken !!!
Im vorigen Jahr gab es dort mega lange Stauungen , da die Linksabbiegespur nur für 3 Wagen reicht , und so der gesamte Verkehr ganz schön gebremst wurde
Mit freundlichen Grüßen
Echt der Hammer! Wer hat das mal wieder geplant? Die Breite der Baustelle ist nicht erst seit Baubeginn bekannt! In 2016 wurde bereits festgestellt, dass es so in 2017 nicht weitergeht? Aber dann drei Wochen vor der Vollsperrung eine Erklärung abgeben. Unverständlich! Witzig ist nur, dass im Bereich Am Hölzchen derzeit die Baustelle durch eine Betonmauer eingeschränkt wird! Hat das auch mit der Strassenerneuerung zu tun oder mit den Bauaktivitaeten auf der Wiese?? Ist die Vollsperrung deshalb nötig??
Wir würden gerne mal wissen,wie die Busfahrpläne dann aussehen.Dann wird es zum Stau kommen um die Sorpe,da sich die Lkw Fahrer in die Haare kriegen.Und Die Anwohner an der Sorpe bedanken sich für die kostenlose Massage.
Unfassbar !!!!
11 Wochen Vollsperrung
Die sprechen von Mehrkosten und was ist mit unseren kosten ein Umweg von 30 Minuten zur Arbeit morgens und nachmittags
Und wer macht diesen Umweg um in sundern einzukaufen
Was mit den Schulkindern
Ich habe noch nie gehört oder gesehen das ein ganzer Ort ne Vollsperrung hatte wenn die Straße erneuert wurde
In Hachen ging das auch ohne und die Straße war nicht breiter wie die in Stemel
Da hat mal jemand ganz genau nachgemessen…
Wenn man das eher gewusst hätte, dann hätte man vielleicht über einen Notbetrieb der Röhrtalbahn nachdenken können. Das hätte die Straßen sehr entlastet und wäre eine gute Gelegenheit gewesen den Betrieb mal auszuprobieren.
Tja, wenn jetzt wenigstens bis hinter Stemel ein Radweg vorhanden wäre.…dann wäre schon Einigen geholfen. Die Bahnlinie sieht nur so aus wie eine Bahnlinie. In Wirklichkeit ist sie ein allseits notdürftig zusammengeflickter Trümmerhaufen. Zulässige Höchstgeschwindigkeit 25 km/h, damit die Schienen keine Grätsche machen und die Brücken nicht einstürzen.
Es gäbe so viele Möglichkeiten. Z.B. wäre eine Einbahnstraßenregelung denkbar. Vormittags bis 12 Uhr von Hachen Richtung Sundern Einbahnverkehr, ab 12 Uhr umgekehrt von Sundern Richtung Hachen. Je nachdem, wie die Hauptverkehrsströme sind. Da wäre schon 50 % der Autofahrer geholfen, mindestens.
Für in Sundern Berufstätige, die von außerhalb kommen, ist das eine unerträgliche Zumutung!
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Sundern sich selbst genug ist.